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Fieseler Fi 103 V1

von Martin Schiffel (1:32 Special Hobby)

Fieseler Fi 103 V1

Zum Vorbild

Wenn man sich auf YouTube das dumpfe pulsierende Röhren des Triebwerks einer V1 anhört, ahnt man, welchen Schrecken dieser unbemannte Flugkörper seinerzeit verbreitet hat. Tausende Menschen sollen allabendlich aus London aufs Land geflüchtet sein, um dem befürchteten Tod durch die deutsche "Flügelbombe" zu entgehen. Militärisch war die V1 trotzdem wirkungslos und es sollen mehr Menschen bei ihrer Produktion umgekommen sein als durch ihren Einsatz.

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Wie nahezu alles in der Kriegsproduktion des Dritten Reiches wurde die V1 unter Einsatz von Zwangsarbeitern, darunter auch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge hergestellt. Nur einer der Hauptverantwortlichen wurde nach dem Krieg dafür angeklagt, um am Ende freigesprochen zu werden. Beide Seiten der Alliierten erbeuteten Exemplare der V1, erprobten sie ausführlich und entwickelten sie weiter. Bisher trauriger Höhepunkt der Entwicklung von Marschflugkörpern ist zur Zeit eine Erprobung in Nordkorea.

Die bemannte Variante der V1, das sogenannte "Reichenberg-Gerät", kam glücklicherweise nicht mehr zum Einsatz.

Fieseler Fi 103 V1

Das Modell

Begonnen habe ich den Bau meiner V1 erst mit dem 1:35er Bausatz von Bronco (Nr. 35058), an dem mich die etwas spärliche Detaillierung störte und die Clips-Verbindung der beiden Rumpfhälften irritierte. Noch dazu waren die weißen Schriftzüge des Decalbogens verdruckt. Also entschloss ich mich, zu dem 1:32er Bausatz von Special Hobby zu wechseln, der deutlich detaillierter ist und dem ein korrekter Transportwagen beiliegt.

Fieseler Fi 103 V1

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Ganz ohne Spachteln und Schleifen ging der Bau nicht vonstatten, Rumpfhälften und Triebwerkshälften liegen teilweise nicht deckungsgleich aufeinander, auch am Transportwagen sind einige Formtrennnähte zu entfernen. Vor dem Zusammenkleben des Triebwerks wurde dieses innen farblich gestaltet. Für die Farbgebung der V-1 suchte ich mir ein Vorbild aus dem Internet, wobei unklar blieb, ob der gelbe Streifen an der Rumpfspitze historisch verbürgt ist und welche Bedeutung er hat.

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Fieseler Fi 103 V1

 

Das fertig gebaute Modell wurde mit hellgrauem Primer von Humbrol grundiert, wobei die Tragflächen separat behandelt wurden, um sie später erst am kompletten Rumpf zu montieren. Als nächstes wurde der gelbe Streifen mit Humbrol-Acrylspray "Yellow 69" angebracht, danach die Unterseite mit Tamiya-Acrylspray "AS-5 Light Blue" und die Oberseite mit Humbrol-Acrylspray "Light Olive 86" eingesprüht.

Fieseler Fi 103 V1

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Leider waren auch beim Bausatz von Special Hobby die Decals der Schwachpunkt. Der Trägerfilm war sehr dünn und neigte zum Reißen. Soweit es ging, griff ich auf die Decals aus dem Bronco-Bausatz zurück und in die Grabbelkiste, die Werksnummer am Triebwerk stammt beispielsweise von einer Heinkel 162 von Revell. Gealtert wurde mit Email-, Öl- und Gouachefarbe. Dem Transportwagen gab ich eine verrostete Optik, ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieser im Original mit besonderer Sorgfalt behandelt wurde.

Fieseler Fi 103 V1

Für die Präsentation gibt es zwei Varianten, die erste Variante zeigt die V-1 auf einen Acrylglasstab gesteckt "fliegend" über einem Ausschnitt eines zeitgenössischen Luftbildes von London mit dem charakteristischen Bogen der Themse.

Fieseler Fi 103 V1

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In der zweiten Präsentationsvariante zeigen zwei befreite KZ-Häftlinge einem sowjetischen Offizier das Produkt, das sie für ihre Peiniger herstellen mussten. Die Figuren der Häftlinge sind Konglomerate aus einem "Toolmaker" und einem Eisenbahner von Miniart. Die Köpfe mit den schmalen Gesichtern stammen von US-Soldaten und sind ebenfalls von Miniart. Der sowjetische Offizier ist von ICM, der Originalkopf ging mir leider verloren und wurde durch den Kopf eines deutschen Polizisten ersetzt.... Grundiert wurden die Figuren wieder mit hellgrauem Primer von Humbrol, die Bemalung erfolgte mit Email- und Ölfarbe, die Alterung mit Gouache- und Aquarellfarbe.

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Der sowjetische Offizier sieht hoffentlich nicht nur die Möglichkeiten für den beginnenden kalten Krieg...

Martin Schiffel

Publiziert am 23. September 2021

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