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Potez MB.200 EN-4

von Bernhard Pethe (1:72 KP)

Potez MB.200 EN-4

Geschichte

Das zweimotorige Ganzmetallflugzeug wurde von Marcel Bloch entworfen und im Jahre 1933 eingeflogen. Ab 1934 begann der Serienbau in den Werken Potez (111 Stück), Hanriot (45), Loire (19), Breguet (19) und SNCASO (10), so dass mit den Prototypen insgesamt 208 Flugzeuge gebaut wurden. Bis zum deutschen Überfall auf Frankreich waren 92 Flugzeuge fertig. Die MB-200 war bereits bei Kriegsbeginn technisch veraltet und hatte während der Kampfhandlungen in Frankreich keine militärische Bedeutung mehr. Das gleiche traf auch auf die 54 MB-200 zu, die bei AERO in Tschechien in Lizenz gebaut wurden. Das Modell zeigt eine MB-200 aus dem Bestand der Vichy- Luftwaffe, Escadrille 3/39, die noch 1941 Angriffe gegen britische Truppen in Syrien geflogen ist.

Potez MB.200 EN-4

Technische Daten

  • Spannweite: 22,45 m
  • Länge: 15,88 m
  • Höhe: 3,92 m
  • Flügelfläche: 67,00 m?
  • Leermasse: 4195 kg
  • Startmasse: 7200 kg
  • Vmax: 295 km/h in 4300 m
  • Gipfelhöhe: 8000 m
  • Reichweite: 1000 km
  • TW: zwei 14 Zylinder- Doppelsternmotoren Gnome- Rhone 14K mit je 566 kW (755 PS)
  • Bewaffnung: 5 MG 7,92 mm, Bombenlast etwa 1400 kg

Potez MB.200 EN-4

Modell

Dem Rundschreiben von MV gerne folgend, mein Scherflein zum Thema „Frankreich Spezial“ beizutragen, entstand dieser Artikel. Eine wirklich seltene Gelegenheit, mal ein Modell aus meiner früheren Schaffensperiode kennen zu lernen. Das Modell ist ca. 20 Jahre alt und entstand in einer Zeit, in der man keinen Gedanken daran verschwendete, die Französischen Kokarden auf einem Flugzeug einmal im Original zu sehen. Ausgang war der 72er KP Bausatz der Aero MB-200. Dies war damals der 22. Bausatz von diesem Hersteller und der bis dahin Größte, nicht nur wegen der Verpackung, nein auch das Modell sprengte damals alle KP- Abmessungen

Potez MB.200 EN-4

Potez MB.200 EN-4

Qualitativ recht gut gemacht, ist es mit über 80 Teilen auch recht anspruchsvoll. Die Technologie des Bausatzes, mit seinen vier einzelnen Rumpfseiten, hat man sicher beim Original abgeschaut und ist bei einem Flugzeugbausatz doch recht selten zu finden. Die typische Blechstruktur der damaligen Zeit, mit den markanten Sicken, ist gut wiedergegeben. Auch für den geräumigen Rumpf sind ausreichend Bauteile vorhanden, so dass man durch die vielen Fenster vom Innenleben auch was erkennen kann. Trotzdem ließ sich das Modell schnell und einfach bauen. Nur die tschechische Bemalungsvariante erschien mir nicht besonders reizvoll. Eine Alternative zeigte damals die tschechische Fliegerzeitschrift Letectvi & Kosmonautika auf. Rechtzeitig zum Modell erschien ein Artikel, der sich mit dem Modell und mit dem Original insbesondere beschäftigte. Hier wurde auch die Bemalungsvariante zur Vichy MB-200 gezeigt.

Potez MB.200 EN-4

Die Bemalung erfolgte mit tschechischen Modellfarben und mit Keilitz Silicin Porzellanfarbe. Eine gebräuchliche, modellbautaugliche, Zweikomponenten-Farbe, aus den Zeiten des real existierenden Sozialismus. Die komplette Bemalung, selbstverständlich mit dem Pinsel. Das größte Problem waren die Decals für die Kennzeichnung des französischen Fliegers. Während die Ziffern und die weißen Streifen noch aus meinem Fundus entnommen werden konnten, war das Malen der Kokarden auf Trägerfolie doch eine echte Handarbeit.

Potez MB.200 EN-4

Nun, es brachte damals Farbe in eine Modellsammlung, die von den Hoheitszeichen der Warschauer Pakt Staaten geprägt war. Dass dieses Modell die lange Zeit überlebt hat, ist sicher diesem Umstand geschuldet, zumal es auch heute noch, aufgrund seiner eckigen Bauform, ein interessantes Objekt ist.

Potez MB.200 EN-4

Bernhard Pethe

Publiziert am 20. Januar 2006

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