Gloster Meteor F.8/FR.9(Revell - Nr. 03779)
Produktinfo:
Besprechung:
Der Werbetext von RevellDer nun folgende Text stammt von der Revell Website und strotzt mal wieder vor Superlativen, wodurch Revells Texte seit einiger Zeit gekennzeichnet sind. Also Vorsicht - beim Lesen bloß nicht die Bodenhaftung verlieren und abheben! Sonst verpasst ihr diese Bausatzbesprechung noch... "Gloster Meteor F.8-FR.9 – Sonderedition mit exklusiven Features Du bist ein Fan von historischen Flugzeugen und möchtest ein einzigartiges Stück Luftfahrtgeschichte in Deinem Modellbau-Regal haben? Die Gloster Meteor F.8-FR.9 Sonderedition löst dieses Problem auf die bestmögliche Weise: Mit unglaublicher Detailtreue, exklusiven Zubehörteilen und einer limitierten Auflage von nur 3000 Stück bietet sie Dir die Chance, ein Modell zu besitzen, das Sammlerstücke und Modellbaukunst auf ein neues Level hebt. Mit dieser Ausgabe kannst Du Dein Hobby auf die nächste Stufe bringen – und das schneller als je zuvor! Besondere Merkmale
Produktdetails und Verwendung gemäß Revell"Der Gloster Meteor F.8-FR.9 Modellbausatz im Maßstab 1:32 ist ein Kunststoffmodellbausatz, der unmontiert geliefert wird und eine bebilderte, mehrsprachige Bauanleitung enthält. Dank der präzise gegossenen Bauteile mit 405 Einzelteilen wird das Zusammensetzen dieses Modells zu einem unvergesslichen Erlebnis – für Einsteiger wie erfahrene Modellbauer. Die enthaltenen Abziehbilder ermöglichen es Dir, das Modell mit höchster Detailgenauigkeit zu gestalten. Von den separaten Motoren bis hin zu den optionalen Querrudern bietet dieser Bausatz alles, um ein realistisches Modell der legendären Gloster Meteor zu erschaffen. Das Highlight: Die enthaltenen zusätzlichen Zubehörteile geben Dir kreativen Spielraum für individuelle Anpassungen. Egal ob in einem Diorama oder als Einzelstück – Dein Modell wird garantiert zum Blickfang. Lieferumfang
Hintergrundinformationen gemäß Revell"Die Gloster Meteor war das erste in Serie produzierte Strahlflugzeug Großbritanniens und prägte die Luftfahrtgeschichte des 20. Jahrhunderts maßgeblich. Die F.8-Version stellte eine bedeutende Weiterentwicklung dar, die mit verbessertem Triebwerk, überarbeiteten Steuerflächen und erhöhter Leistung zu den Spitzenmodellen der Nachkriegszeit gehörte. Die hier vorgestellte Sonderedition basiert auf diesen technologischen Fortschritten und bringt sie in Form eines hochdetaillierten Modells zu Dir nach Hause. Mit der limitieren F.8-FR.9-Edition erlebst Du die Geschichte dieser bahnbrechenden Maschine hautnah und mit exklusiven Gestaltungsmöglichkeiten. Sichere Dir Dein Exemplar der limitierten Sonderedition und lasse dieses Sammlerstück in Deinem Regal erstrahlen. Die Gloster Meteor F.8-FR.9 wird Dein nächstes Modellbauprojekt unvergesslich machen. Bestelle jetzt, bevor die 3000 Exemplare vergriffen sind!" (Quelle: Revell.de)
Bloß nicht abheben!Puh, das sind wirklich überbordende Zeilen, bei gleichzeitig sehr wenig Informationsgehalt. Weder der Text auf der Revell-Website noch die dem Kit beiliegende Bauanleitung gehen näher auf die relevanten Besonderheiten oder geschichtlichen Aspekte des ikonischen Originals ein, und auch flugzeugtechnische Daten zum Original fehlen gänzlich. Und was ist eigentlich mit "Zusätzliche Teile für den Zubehörmarkt" gemeint, die in der Bausatzbeschreibung hervorgehoben werden? Vielleicht die Möglichkeiten des Bausatzes, ein Motorensegment des Triebwerks samt Transportgestell einzeln darzustellen, und eine der Triebwerkverkleidungen beziehungsweise die beidseitigen Kanonenverkleidungen zu öffnen, um auf ein Triebwerk beziehungsweise die Bordkanonen zu blicken? Rätselhaft... Aber die spannendste Frage ist: kann das Modell diesem übertrieben klingenden Lobgesang entsprechen? Hat es denn wirklich Potential dazu, "weltweit begehrt" zu werden? Wir werden sehen.
Die Meteor auf dem ModellbaumarktWährend im 72er- und 48er-Maßstab gleich mehrere Modellhersteller mit Bausätzen dieses Klassikers der Luftfahrt aufwarten, ist im 32er-Sektor der einzige Konkurrent des Revell-Kits der chinesische Hersteller Hongkong (HK-) Models, der im Jahr 2014 einen Kit im großen Maßstab in einer F.4-Ausführung auf den Modellbaumarkt brachte. Während diesem Bausatz eine gute Passgenauigkeit und eine insgesamt gute Detaillierung bescheinigt wird, sind sich viele Bastler einig, dass die Decals unbrauchbar und die Triebwerke des HK-Kits für die dargestellte Variante falsch geformt seien, so dass beides um der Athentizität Willen ausgestauscht werden müsse, um eine realistische Replik einer F.4 zu erhalten. Beim vorliegenden Revellbausatz scheinen Maßhaltigkeit und Decalqualität kein Problem zu sein. Schauen wir ihn uns einmal genauer an!
Nach dem Lüften des DeckelsDie Box dieses Revell-Kits ist für einen Flugzeugbausatz mit gut 47 x 33 x 12 Zentimetern wirklich beeindruckend groß. Und sie ist tatsächlich prall mit Bauteilen, Literatur und Zubehör gefüllt! Nach dem Öffnen fallen die zahlreichen wie immer bei Revell sauber in transparenten Weichplastiktüten verpackten Spritzlinge ins Auge. Einzelne davon sind so groß, dass sie die Maße der Box in Tiefe und Breite voll ausfüllen. Dazu gesellt sich das, was Revell dieser "First Edition" als "exklusiv" zuordnet. Unmittelbar für das Cockpit des Bausatzes verwendet werden kann die aus dem Hause Eduard stammende Platine mit teils farbigen Fotoätzteilen, außerdem liegen dem Bausatz selbstklebende Abdeckmasken für das Lackieren der Klarsichtteile/Canopies bei. Ein Buch zum Original der Meteor F.8 von Duke Hawkins und ein DIN A3 großes Poster mit farbigem, zeitgenösischen "Gloster Meteor"-Aufdruck sind in dieser großen Box ebenfalls dabei.
Die Bauteile des Kits im Überblick
Und was ist das?Beim näheren Betrachten der Kunststoffteile fallen sofort zahlreiche knackige Panellines und messerscharfe Gravuren auf den Bausatzoberflächen ins Auge. Zudem ist das ganze Modell von unendlichen, realistisch wirkenden Nietreihen überzogen, bei denen sich Rundkopfniete und Senkniete je nach Modellbereich abwechseln. Da schlägt das Modellbauerherz höher! Es sind diese "scharfen" Gravuren bei Revells Flugzeugmodellen im Maßstab 1:32, die ich seit der Herausgabe der Hawker Hunter vor mehr als zwanzig (!) Jahren vermisst habe, und die leider auch bei Revells WW2-Repliken in 1:32 von Bf 109, Fw 190 und He 219 nicht vorhanden waren. Dort sind es eher verwaschen wirkende Modelloberflächen mit nur spärlicher Nietdarstellung. Und nun sind sie wieder da, diese klaren Gravuren, und daneben sogar noch einige weitere erfreuliche Features: auf den Panels der Kanonencowlings ist die manchmal beim Original verzogene/eingedellte Blechhaut sehr gut erkennbar. Diese als "strained surface" bezeichnete Verformung von Metalloberflächen ist hier erfreulich realistisch dargestellt. So eine Oberflächenbeschaffenheit war sonst nur bei den Großmodellen von Airfix (Typhoon, 1:24) oder Border Models (Lancaster, 1:32) zu finden und galt seinerzeit als "revolutionär" bei einem Mainstream-Polystyrolkit. Einige Details des Bausatzes
Hier die optionale Bugnase für die FR.9-Variante Besonderheiten beim BauIm Cockpit können die beiliegenden Fotoätzteile insbesondere am dortigen Schleudersitz für die Sitzgurte verwendet werden, oder man benutzt Bauteil A14, an dem die Sitzgurte angegossen sind, was meiner Meinung nach aber etwas statisch wirkt. Der beigefügte Pilot (Hurra, Revell, die Beigabe einer Pilotenfigur bei einem Flugzeugbausatz ist eine super Idee!) wird mit angegossenen Sitzgurten in das Cockpit hineingesetzt. Die Pilotenfigur selbst ist mit zwei Köpfen versehen, die wahlweise Kopfhaube oder Helm tragend dargestellt sind. Das Hauptinstrumentenbrett ist wahlweise mit Decals zu bekleben - hierfür sind ein flächiges Decal und einzeln gedruckte Rundinstrumente zu verwenden. Alternativ kommen wieder die Fotoätzteile zum Einsatz, die in vertrauter Weise nach dem Glätten des Instrumententrägers A44 in Schichtbauweise aufeinandergeklebt werden und dadurch eine gewisse plastische Tiefenwirkung erzeugen. Netterweise sind die Instrumentengläser bereits - Eduard sei dank - durch werkmäßig aufgebrachten Transparentlack dargestellt. Grundsätzlich sollte sich der Bastler vertraut machen mit den vorgesehenen einzelnen Bohrungen für Löcher im Rumpf und Flügeln zur Befestigung von Klein- und Anbauteilen wie Antennen, Raketen, Zusatztanks. So erwarten uns in Baustufe 64ff. einige versionsspezifische Bauschritte, bei denen man sich für die Vorbereitung der Montage der Raketenwerfer (für die australische Version) oder für die Anbringung der Außenlasttanks entscheiden muss. In Baustufe 33 besteht die Wahlmöglichkeit, die Einstiegshilfe unterhalb des Cockpits entweder ein- oder ausgeklappt zu montieren, wofür jeweils unterschiedliche Bauteile erforderlich sind. Die Kanonenabdeckungen, zwei Panels für jeweils die linke und rechte Seite, können ohne geklebt zu werden auf die beiden Rumpfhälften gesetzt werden (Baustufe 34). In Baustufe 90 kommt es zur Wahl der jeweils passenden Flugzeugnase: hier ist der Bau der Recce-Version für die FR.9-RAF-Variante möglich, und somit für eine technisch durchaus interessante Variante, oder man montiert die "Standardnase", die für die vier weiteren Versionen gebraucht wird. Tollerweise enthält der Kit zwei komplette Rolls-Royce Derwent 8 Jet-Triebwerke, die jeweils entweder im eingebauten Zustand bei geöffneter Abdeckung gezeigt oder auf dem jeweiligen Transportgestell angebracht und somit losgelöst vom Flugzeug präsentiert werden können. Eine klasse Sache! Außerdem ist beachtlich, dass man für die Variante der RAAF-Maschine andere vordere Triebwerkabdeckungen und Einlauftunnel verwenden soll, als bei den vier weiteren Varianten (Baustufen 75/76). Außerdem sind je nach Maschine zwei unterschiedliche Querruder an den Maschinen zu montieren, was in Baustufe 116 erläutert wird. Da scheint ordentlich recherchiert worden zu sein. Und Teile für die Grabbelkiste bleiben auch noch übrig. Erwähnenswert ist zudem die Montage des stabförmigen Luftbetankungsstutzens bei der F.8-Version der "WA-82" der 245 Squadron, während alle anderen Varianten mit "Standardnase" ohne diese markante Nasenspitze auskommen. Und endlich - die Fahrwerksreifen werden realistischer Weise im belasteten Zustand ("abgeplattet") dargestellt, so dass man sie ohne große Nacharbeit verbauen kann. Nach ersten vorliegenden Erfahrungsberichten im Internet sind die Passgenauigkeit und Montagelogik des Bausatzes sehr erfreulich. Hier wird auf die gut durchdachte, und insbesondere an den Verbindungsstellen Rumpf-Flügel oder Vorder-Hinterrumpf deutlich werdende Stabilität der Verbindungselemente hingewiesen. Auch die Fahrwerkskonstruktion wird als sehr gut durchdacht und stabil beschrieben. Es wird auch vermerkt, dass der "Einbau" des Piloten im Cockpit das Weglassen der Ruderpedale erfordere und dass reichlich Ballast hinter dem Cockpit platziert werden solle, um keinen "Tailsitter" zu produzieren. Dies kann übrigens in den "leeren" Munitionsboxen erfolgen, die sich hinter dem Schleudersitz befinden und nach dem Befüllen mit Bleigewichten oder ähnlichen Beschwerungen einfach mit dem Munitionskistendeckel verschlossen werden. Insgesamt hören sich die bisherigen Bastel-Reviews des Kits allesamt sehr erfreulich an! Wenn das mal keine Vorhersehung für ein Modell des Jahres ist... Die Bauanleitung
Lackierung, Versionen, Decals, MaskenBei der Auswahl einer der fünf Kit-Varianten hat der Bastler wirklich die Qual der Wahl. Nicht nur, dass es sich um teils recht farbenfrohe Vertreter dieses Jets in entweder Naturmetallausführung oder mit Sichtschutzanstrichen handelt. Es ist mit der FR.9-Variante auch die technisch interessante Aufklärervariante der Meteor dabei, die gar als "scharfe" Einsatzmaschine bei der Suez-Krise im Jahre 1956 geflogen ist. Und auch die RAAF-Maschine hat mit dem Einsatz über Korea eine kriegerische Vergangenheit vorzuweisen. Oder darf es vielleicht ein Zielschlepper der belgischen Luftwaffe sein, der in einem attraktiven Tarnschema mit orangen Signalfeldern daherkommt. Wie gesagt, die Qual der Wahl... Die Qualität der von Cartograf in Italien gedruckten Decals ist, wie nicht anders zu erwarten, von allererster Güte: kein Druckversatz, kräftige Farben, präzise Beschriftungen und dünne, glänzende Decaloberflächen, wie vom Hersteller gewohnt. Auch berichten erste Bastler online von einer hervorragenden Verarbeitung dieser Decals. Mit den enthaltenen Abklebemasken können die beiden Cockpitkanzeln jeweils von innen und außen maskiert und sprühlackiert werden.
Gloster Meteor F.8 - Literatur von Duke HawkinsDie über dreißig Bücher von Duke Hawkins sind seit der Ausgabe der ersten Bände für Modellbauer in zweierlei Hinsicht sehr interessant. Zum einen werden meist originale, aktuelle Aufnahmen der Flugzeugvorbilder gezeigt, entweder live "on base" oder aus Museen oder Sammlungen, zum anderen sind die kurzen Begleittexte sehr informativ und beleuchten meist die technischen oder geschichtlichen Hintergründe des jeweiligen Flugzeugs, ohne zu zahlenlastig oder statistisch zu werden. Es sind kurzweilige, schön bebilderte und unterhaltsame Werke, die beim Lesen Freude machen. So ist es auch im vorliegenden Buch, was nach Angaben des Autors Hawkins extra aufgrund der von Revell angekündigten Herausgabe des vorliegenden Bausatzes erfolgt sei. So steuert das Buch interessante Information zu genau der von Revell dargestellten F.8 und FR.9 (und in Teilen auch anderen) -Varianten der Meteor bei. Auf der letzten Seite sieht man gar ein gebautes Modell des vorliegenden Bausatzes. Alles in allem eine wirklich sinnvolle, passgenaue Bausatzbeigabe. Aufgeschlagen - einige Buchseiten auszugsweise
Schlussbewertung des Bausatzes
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Allein schon wegen der ikonischen Vorbildwahl ist dieser Bausatz für Flugzeugfans attraktiv. Der interessierte Bastler erhält ein Rundum-Sorglos-Paket in toller Qualität in limitierter Ausführung. Ich sage: zugreifen! Weitere Infos:Referenzen:
Die Entstehungsgeschichte des Kits mit einem Kommentar des zuständigen Designers lässt sich im Revell-Blog nachlesen.
Anmerkungen: Der Bausatz ist direkt auf der Website des Herstellers Revell zu finden und dort auch - Verfügbarkeit vorausgesetzt - zu kaufen.
Diese Besprechung stammt von Alexander Jost - 13. Dezember 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |