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AH-64D Apache

von Gabriel Basurco (1:144 Revell)

AH-64D Apache

Nach so einigen schönen, eleganten, stromlinienförmigen und superschnellen Jets bekam ich auch mal Lust auf etwas Häßliches, Kantiges und ein häßlicheres und kantigeres Fluggerät als den Apache kann man sich gar nicht wünschen. Obendrein beeindruckt der Apache mit seinen Fähigkeiten der Zielerfassung und Feuerleitung, mir kommt er fast vor wie ein Ding aus einem Science-fiction-Film. Tatsächlich wurde er aber schon in den 1970er Jahren entwickelt und ständig weiterentwickelt. 1984 wurden die ersten Maschinen ausgeliefert. Seit längerem werden die Hubschrauber bei Boeing gebaut, ingsgesamt über 2.500 Stück. Wikipedia sagt, dass vorerst kein Nachfolger in Sicht ist.

AH-64D Apache

Revell hat 2005 den Kit mit einer neuen Bausatzform herausgebracht. Ich finde, man kann mit der Detaillierung mehr als zufrieden sein, der Bausatz läßt sich meistenteils gut bauen und wer mag, kann sich mit zusätzlichen Details die Bastelzeit verlängern. Allenfalls der schwarze Kunststoff störte mich etwas beim Erkennen von Dellen und Spalten.

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Ich kam dann noch auf die abenteuerliche Idee, die Rotoren nicht nur beweglich zu bauen, sondern auch mit einem Antrieb zu versehen. Für den Hauptrotor hätte es kleine Elektromotoren gegeben, nicht jedoch für den Heckrotor. Stattdessen hatte ich vor, die Rotoren über Druckluft anzutreiben. Von einer elektrischen Mikroluftpumpe sollten Druckleitungen in das Modell laufen. Ich baute für die Rotorachsen kleine Turbinenräder, die sollten dann angeblasen werden. Ich bin mit großem Enthusiasmus gestartet und habe es sogar geschafft, dass der Hauptrotor ganz ordentlich rotierte, aber beim Heckrotor wurde die Sache einfach zu fitzelig und viel zu unpräzise. Ich habe lange rumprobiert, aber am Ende aufgeben müssen: diese Trauben hingen einfach zu hoch!Immerhin ist ein kleines Gimmick dabei herausgekommen, nämlich dass das Radom auf dem Hauptrotor sich nicht mitdreht, wenn man den Rotor dreht. Die Metallachsen sind auch schön stabil.

Hier die starre Achse aus 1 mm Federstahl. Ein Fixpunkt ist am Boden des Rumpfes und der andere Fixpunkt ist eine Konsole, die ich im Rumpf eingeklebt habe und wo die Achse durchgehtJetzt ist schon das übergeworfene Messingrohr zu sehen, an dem das Schaufelrad angelötet ist. Diese Einheit bleibt beweglich, oben wird dann der Rotor darübergeschoben und verklebtDie starre Achse wird später noch weiter herausstehen und darauf kann das Radom gesetzt werdenDie Ernte der vielen Fehlversuche! Spaß gemacht hat es trotzdem. Man sollte mal einen Experten für Mikrofunktionsmodellbau ranlassen!

Hier die starre Achse aus 1 mm Federstahl. Ein Fixpunkt ist am Boden des Rumpfes und der andere Fixpunkt ist eine Konsole, die ich im Rumpf eingeklebt habe und wo die Achse durchgeht

Hier die starre Achse aus 1 mm Federstahl. Ein Fixpunkt ist am Boden des Rumpfes und der andere Fixpunkt ist eine Konsole, die ich im Rumpf eingeklebt habe und wo die Achse durchgeht 

Weitere Verfeinerungen gab es bei der Pilotenkanzel. Diese wurde tiefgezogen, dabei habe ich die Seitenscheiben an der Urform (Bausatzteil) gewölbt aufgebaut, im Bausatzteil sind diese Scheiben nur leicht gebogen. Der nächste Schritt war eine Abformung mit Hartgips und in diese Negativform habe ich tiefgezogen. Dadurch stimmt die Außenkontur des Tiefziehteils exakt mit der Negativform überein, was zu einer besseren Passung des Bauteiles am Modell führt. Diese Technik geht allerdings nur mit einem richtigen Tiefziehgerät mit Druckluft. Als Rohlinge verwende ich dünne Polycarbonatscheiben aus dem Dentalbereich. Man kann beispielsweise Kontakt zu einem Dentallabor oder zu einem Modellbaubetrieb aufnehmen und fragen, ob die einem mal was tiefziehen, gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung. Mein Tipp: gleich mehrere machen lassen, denn die Herausforderung ist am Ende das exakte Abschneiden der Kanzel aus der Tiefziehplatte, ruckzuck hat man ein Exemplar verschnippelt und freut sich, wenn man einen zweiten (oder dritten) Versuch hat. Oder man nimmt von vornherein das Bausatzteil...

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Hier die (zerbrochene) Gipsform für die Kanzel, die Übergänge vom Ausgangsteil in den weiteren Verlauf der Form sollten nicht zu scharf sein, aber definierte Knicke als Begrenzung können das Ausschneiden sehr erleichtern
Hier die (zerbrochene) Gipsform für die Kanzel, die Übergänge vom Ausgangsteil in den weiteren Verlauf der Form sollten nicht zu scharf sein, aber definierte Knicke als Begrenzung können das Ausschneiden sehr erleichtern

Es geht auch anders: die Originalkanzel auf den Rumpf setzen und mit Gips abformen, das gibt angenehme Übergänge und idealerweise erkennt man beim Tiehziehteil einen leichten Absatz zwischen Cockpithaube und Rumpf
Es geht auch anders: die Originalkanzel auf den Rumpf setzen und mit Gips abformen, das gibt angenehme Übergänge und idealerweise erkennt man beim Tiehziehteil einen leichten Absatz zwischen Cockpithaube und Rumpf

Schließlich kamen noch einige Details dazu, Antennen, Handgriffe, Positionslichter, Fender an der Maschinenkanone, Drahtdurchtrenner... Lackiert habe ich mit selbst gemixter Enamelfarbe von Revell, leider ist der Mattlack nicht matt genug geworden. Ansonsten bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Happy modelling, ich hoffe, es gefällt!

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Gabriel Basurco

Publiziert am 09. August 2021

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