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R.M.S. Queen Elisabeth 2

Nichts für kleine Kinderhände

von Martin Kohring (1:1200 Revell)

R.M.S. Queen Elisabeth 2

Stellen Sie sich einen schwebenden Palast vor, in dem die Annehmlichkeiten nie enden. Wo Adelige, Millionäre und Filmstars über die Decks aus glänzenden Teakplanken flanieren, um die ehrwürdigsten und beeindruckendesten Panoramen dieser Welt zu betrachten. Willkommen an Bord der einzigartigen Queen Elisabeth 2, die Dank einer Erneuerung von Bug bis zum Heck wie kein anderes Schiff darauf vorbereitet ist, Sie mit dem äußersten zeitgenössischen Komfort zu verwöhnen. Sie ist das einzige Kreuzfahrtschiff, das regelmäßig die glorreichen, transatlantischen Routen zwischen Southampton und New York bestreitet. Auf den Meeren dieser Welt wird sie zu Ihrem bezaubernden Schutz.

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So oder ähnlich steht es in Reisekatalogen und –websites beschrieben, Kreuzfahrtverrückte anzulocken, um zu meines Erachtens nach effektivsten Urlaubsvergnügen, die es gibt aufzubrechen. Die QE2 fährt neben der Queen Mary 2, die kürzlich im Hamburger Hafen festmachte und der Caronia für die britische Cunard Reederei. Das schwimmende 5 Sterne Hotel hat bei einer Länge von 293 Meter Länge 70.327 BRT. Auf 1791 Gäste kommen 921 Besatzungsmitglieder. Das Schiff macht maximal 35 Knoten.

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Revell hat schon seit längerer Zeit Bausätze der Miniship-Serie im Programm, die sich wegen des geringen Preises vor allem an die Zielgruppe Kinder richten, zumal man für den Zusammenbau theoretisch keinen Kleber benötig und es so im Prinzip ein reiner Steckbausatz ist. Was allerdings die meisten Kinder überfordern wird, ist die nur durch eine einzige Baustufenzeichnung dokumentierte Montageanleitung, an der an einer Stelle eine verwendete Symbolik nicht erklärt ist. Der Bau ohne Kleber ist eigentlich auch nicht zu empfehlen, treten bei einigen Steckverbindungen doch klaffende Fugen auf, die teils auch nur durch Spachtelarbeiten (vorderer Bereich, Brücke und darunterliegende Decks) zu schließen sind.

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Die zusammenhängenden Teile für die Rettungsboote sind nicht unbedingt sinnvoll, da man nach Montage des Sockels der Bootsreihe unter dem Hauptdeck Schwierigkeiten mit der Lackierung bekommt. Deshalb habe ich die Boote erst einmal weg gelassen und ganz zum Schluss nach der Lackierung einzeln aufgeklebt. Ich habe für das Modell der QE2, das den Bauzustand vor dem Umbau wiedergibt, fast ausschließlich Revellfarben verwendet. Abweichend von der Vorgabe des Herstellers Schwarz für den Rumpf zu benutzen, hatte ich mich für ein weicheres Anthrazit entschieden, was dem Maßstab auch besser zu Gesicht steht. Vor der Montage wurde das „Innenleben“ des Modells mit dunkelgrauer Farbe lichtecht und durchleuchtungsfrei gemacht.

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Jetzt konnte der bis auf die Boote fertiggestellte Rohbau glänzend Weiß lackiert werden, danach wurde nach Abkleben Rot und Anthrazit für die unterschiedlichen Rumpfbereiche aufgebracht. Die Holzdecks wurden mit einer anhand von Fotos aus dem Internet recherchierten und von der Bemalungsanleitung abweichenden, selbst gemischten Farbe gepinselt und mit einem Drybrushing versehen. Auch die Abdeckungen der Rettungsboote sowie der Schornstein wurden pinsellackiert. Ein Washing aus hellgrauer Acrylfarbe betonte die tieferliegenden Fensterbereiche. Übergelaufene Farbe konnte so von der glänzenden weißen einfach mit Alkohol und Microbrushes entfernt werden.

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Die Decals stellen bei dem Bausatz die nächste modellbauerische Herausforderung dar. Sehr fein gedruckt fast ohne sichtbaren Trägerfilm, hier ein Lob an die Entwickler, sind die dünnen, rot und weißen Linien aus je zwei Teilen hergestellt, so dass man einiges an Geduld und Ruhe benötigt, um diese nicht zu zerstören und nahtlos anzuschließen. Trotzdem: Hat man diese Phase überstanden, spricht das Ergebnis für sich. Abschließend alles mit semiglossem Klarlack versiegelt und einen Schuss Klarlack in die Pools, steht das fertige Modell auf dem Tisch. Da ich wegen meiner früheren Tanzsportlaufbahn selbst zu einem Kreuzfahrtverrückten geworden bin, der auf MS Europa und MS Berlin unterwegs war, werde ich auch die anderen 2 Kreuzfahrtschiffe aus der Miniship-Serie bauen. Die AIDA ist schon vom Stapel gelaufen.

Martin Kohring,
IG Waterline

Publiziert am 02. März 2005

Die Bilder stammen von Michael Klinger.

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