Douglas DC-8-33

HB-IDA, Swissair, ca. 1962

von Johannes Wipauer (1:144 X-SCALE)

Zum Vorbild

Am 20.4.1960 als DC-8-32 von der Swissair als erste Maschine dieses Typs in Dienst gestellt, wurde dieses als HB-IDA registrierte Flugzeug "Matterhorn" getauft, nach dem wohl bekanntesten Berg der Schweiz.

Bereits im März 1961 wurde diese Maschine umgebaut zur DC-8-33, es war eigentlich ein "Upgrade" mit anderen Triebwerken, geänderten Klappen und einem verstärkten Fahrwerk: das Flugzeug war nun sparsamer und konnte mehr Nutzlast befördern. Zu dieser Zeit wurde auch die Bemalung geändert: das Seitenleitwerk war nun unterhalb des Schweizer Kreuzes weiß, nicht mehr alufärbig, die Türen und Notausstiege bekamen Umrandungen in Kontrastfarbe - wie bis heute üblich. Und einen neuen Namen gab es auch: Genf bzw. Genève.

Bis 1968 im Dienste der Swissair, ging sie danach durch viele Hände: zuerst zur Südflug, wo sie als D-ADIM kurze Zeit verwendet wurde, dann zu Atlantis, Thai, Egypt Air, ONA (Overseas National), Saudi Arabian sowie diverse südamerikanische Carrier, wo sich 1985 die Spur verliert. Wer Interesse hat: Swissair - The Ultimate Fansite bzw. www.planelogger.com waren meine Quellen.

Mein Modell

Den verwendeten Bausatz habe ich hier vorgestellt. Das war Anfang Mai - fast ein halbes Jahr für so ein kleines Modell?

Der Bausatz ist manchmal in unnötig viele Teile aufgeteilt, z.B. die Haltepunkte für den Cockpitboden im Innenrumpf sind vier Einzelteile... An anderen Stellen, wie den Tragflächenoberseiten sind extra Einsätze für die Anpassung der Triebwerksaufhängung - vielleicht kommen da einmal Varianten?

Das größte Manko aus meiner Sicht ist die Bauanleitung, deren Präzision mit der Komplexität der Baustufen nachläßt. Also sie ist dort deutlich und genau, wo man eh nichts falsch machen kann. Aber wo man Rat und Hilfe sucht, findet man nur vage Angaben mit kleinen Grafiken.

Zum Beispiel das Fahrwerk - für 1:144 recht gut detailliert, aber der korrekte Zusammenbau bedarf guter Vorbildfotos und in meinem Fall auch guter Ratschläge von anderen Modellbauern, z.B. im Flugzeugforum, die mit derselben Materie kämpften. Danke, Norbert und Micha!

Und dann wollte ich unbedingt die Triebwerke in einer ganz bestimmten Situation darstellen: Ejector ausgefahren, aber Schubumkehr nicht aktiviert. Das habe ich auf einigen Vorbildfotos so gesehen, und die Teile des Bausatzes machen es möglich, auch wenn die Bauanleitung wieder wenig hilfreich ist. Was es mit diesem Ejector für eine Bewandtnis hat, wird hier gut beschrieben.

Kurz gesagt, es ist ein Schalldämpfer bei Start und Landung, der auch die Schubumkehr unterstützen kann. Im Reiseflug wird er ganz nach vorne gezogen, um den Widerstand zu verringern.

Diesen Durchblick zwischen Ejector und Triebwerk wollte ich unbedingt haben, weil ich meine Modelle in der Vitrine vorzugsweise in Parkposition darstellen möchte.

Warum mein Modell unbedingt eine DC-8-33 sein mußte? Ich habe leider übersehen, dass die -32 nur in der "frühen Bemalung" vorbildgerecht sein kann. Und da muss das Seitenleitwerk unterhalb des Schweizer Kreuzes alufarbig sein. Bei mir war schon die weiße Farbe drauf und auf dieser das Abziehbild. Die Bauanleitung war diesmal aber nicht schuld...

Also: "späte Bemalung" mit Türumrandungen - ist ja alles bei den Decals dabei. Für die Türen - nicht für die Notausstiege. Und die Umbenennung wird vom Bausatz auch nicht berücksichtigt. Also: Eigenleistung.

Fazit

Der Bausatz braucht sehr viel Zuwendung und Aufmerksamkeit - Speziell bei den Tragflächen ist wiederholtes Trockenanpassen unerlässlich. Man braucht viele Infos aus Vorbildfotos und Ratschläge anderer Modellbauer sind auch sehr hilfreich.

Aber es ist der beste Eastern Express-Bausatz, den ich je in Händen hatte - und das sind viele! Eastern Express - ja, angeblich wurde der Bausatz von denselben Leuten entwickelt.

Und - es ist der beste DC-8-Bausatz, den ich je in Händen hatte!

Johannes Wipauer

Publiziert am 22. Januar 2024

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