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BMW R12

von Andreas Maleika (1:35 Zvezda)

BMW R12

Heute möchte ich euch zwei Modelle der BMW R12 im Maßstab 1:35 von Zvezda vorstellen. Der Bausatz selbst ist grundsolide, und aus dem Kasten gebaut gibt er eine sehr schöne Replik des Krades wieder. Gebaut werden kann die vorletzte Ausführung des Vorbilds;- Armee-Schutzbleche in Verbindung mit den Alu-Trittbrettern, egal ob Solo oder Gespann. Mich reizte natürlich die Version mit den voluminösen geschweiften Schutzblechen, als Gegenpart sollte noch die End-Ausführung gebaut werden,- mit Fußrasten an Stelle der Alu-Trittbretter und der aufgenieteten Verstärkung im Bereich des Steuerkopfs. Beide Möglichkeiten lassen sich mit ein wenig Eigeninitiative aus diesem Bausatz realisieren.

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IBG Models bittet von Haus aus beide Ausführungen als eigenständige Bausätze an, doch wegen des Größenunterschieds sind die meisten Bauteile mit denen von Zvezda nicht kompatibel,- verwendet wurden lediglich die Kniekissen und der Hinterradantrieb. Die Reifenteile mit dem sehr schönen Profil hob ich für ein anderes Projekt auf. Wie bei allen meinen Krad-Modellen, denen keine geätzten Speichen beiliegen, wurden zuallererst selbige ausgetauscht (seht dazu meinen MV-Tipp-Beitrag „Nylonspeichen"). Um nicht allzu sehr langweiliger Routine zu erliegen, es müssten immerhin an sechs Rädern die Speichen neu eingefädelt werden, kamen an dem Modell des Solo-Krades die Räder der Harley von Italeri zum Einsatz, der Schriftzug „Firestone" wurde zugespachtelt, das Profil nachgebessert.

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Der Tank wurde vorn um ca. 0,5mm angehoben, die Breite des Rahmens durch die Verwendung neuer bzw. geänderter Querstege so modifiziert, dass er geringfügig über den Tank herausragt. Das Profil des Rahmens vorne wurde unter Verwendung von Andrea Sculp wesentlich vorbildgetreuer gestaltet, die markante Verstärkung wurde aus 0,08mm Alu-Blech (Teelicht) angefertigt, die Aussparungen für die Trittbretter verschlossen.

Die großen Schutzbleche entstanden auch unter der Verwendung der orig. Bauteile, auf die Flanken klebte ich grob vorgefertigte Alublech-Teile, die anschließend in Form geschliffen wurden. Der Motor musste auch an die geänderte Rahmenbreite angepasst werden, einige Details ergänzt, ein paar Schrauben hinzugefügt und die Vergaser beider Ausführungen angefertigt werden.

Überhaupt die Details; es ist nachvollziehbar, dass der Hersteller aus produktionstechnischen Gründen manches nur rudimentär wiedergibt, jedoch angesichts der sehr filigranen Kühlrippen der Zylinderköpfe soll die Frage erlaubt sein, warum nicht überall so?

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Die größten Bauteile, die in eigener Regie entstanden sind, ist das Schutzblech des Beiwagens, hatte keinen Nerv das orig. Bauteil dünner zu schleifen, und die Packtaschen, die aus 0,15mm Alu-Blech gefaltet wurden, genauso wie die beiden Sozius-Sitze. Lackiert wurden beide Modelle nach alter Väter Sitte mit Enamel-Farben von Humbrol und Revell. Entgegen dem Modetrend Acryllacke und all die Mittelchen die z.Z. obligat sind, setze ich lieber die Technik ein, die ich beherrsche, auch wenn das Endergebnis nicht mehr (möglicherweise) zeitgemäß ist. Es soll Spaß machen und entspannen.

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Diesmal wollte ich ausprobieren, ob die Haar-Spray-Technik auch ohne Haar-Spray, mit Enamel-Lacken funktionieren würde ;o). Das Gespann soll ein umlackiertes Fahrzeug des DAK darstellen, das Solo-Krad irgendwo in kalten Gefilden angesiedelt sein. Den Tarnanstrich beider Modelle wollte ich verschlissen und abgewetzt darstellen. Inspiriert wurde ich durch die Publikation von Accion Press, „D.A.K. Deutsches Afrika Korps". Bekannte spanische Modellbauer stellen dort ihre Werke vor, (u.a. auch MIG Jimenez beschreibt sehr detailliert seine „Diana"). Der Effekt wurde erzielt indem von dem dunkelgrauen Grundanstrich jeder neuer Farbauftrag größtenteils mit einem in Terpentin benetzten Schwämmchen wieder abgetupft wurde. Um die bereits vorhandene Farbschicht nicht zu ruinieren, ist bei Enamel-Lacken entsprechend lange Trocknungszeit unabdingbar (mindestens 2-3 Tage, je nach Verdünnungsart). Dieser Vorgang wurde mehrmals wiederholt, die Zusammensetzung des Farbgemischs wurde jedes Mal leicht verschoben.

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Der Matsch an dem Solo-Krad entstand aus Künstler-Öl-Farbe „Umbra gebrannt", der ein wenig Gips beigemengt wurde. Das Zeug wurde mit einem alten Pinsel aufgetragen und nach kurzer Zeit wieder mit dem bewährten Schwämmchen stellenweise entfernt. Kamen die Kräder nicht direkt aus dem Einsatz, wirkten sie stets sehr gepflegt, und war der Anstrich auch so lädiert, Rost und austretende Betriebsstoffe wurden nicht geduldet, (Stichwort Fahrzeugappel). Ein wenig Flugrost an den Zylinderköpfen ist grade noch vertretbar. Sehr gutes Referenzmaterial beinhaltet J. Piekalkiewicz Werk „Die BMW Kräder R12/R75 im Zweiten Weltkrieg", und das WWP-Heft R064. In dem Sinne, viel Spaß beim Nachbauen.

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Andreas Maleika

Publiziert am 29. Januar 2014

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