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Sd.Kfz. 251/7

1943 - Operation Verbrannte Erde

von Theo Peter (1:72 Italeri)

Wehrmachtspioniere bereiten die Sprengung einer ehemaligen deutschen Waffenfabrik vor,...
Wehrmachtspioniere bereiten die Sprengung einer ehemaligen deutschen Waffenfabrik vor,...

Zum Original

Das mittlere Sd.Kfz.251 (Sonderkraftfahrzeug 251) ist eines der bekanntesten deutschen Halbkettenfahrzeuge des Zweiten Weltkriegs und war daher auch an jedem Kriegsschauplatz zu finden. Keine Armee setzte mehr auf die Verbindung von Kettenradantrieb und Lenkachsen als die deutsche Wehrmacht. Grundlage des Sd.Kfz.251 war das Sd.Kfz.11 der Firma Hanomag.

...sodass dem Gegner weder zurückgelassene Waffen, Maschinen, Straßen, Gleise noch Gebäude in die Hände fallen.
...sodass dem Gegner weder zurückgelassene Waffen, Maschinen, Straßen, Gleise noch Gebäude in die Hände fallen.

Ursprünglich wurde das Sd.Kfz 251 als Einsatzfahrzeuge für deutsche Panzergrenadiere entwickelt, um Operationen zusammen mit Kampfpanzerverbänden zu ermöglichen. So waren die Soldaten mobil, vor Feindbeschuss geschützt und konnten dank der Funkgeräte auch ihre Einsätze mit den Panzereinheiten koordinieren. Der 100 PS starke Maybach-Sechszylindermotor konnte das Fahrzeug auf bis zu 50 km/h (auf der Straße) beschleunigen. Bewaffnet waren die Standardversionen des Sd.Kfz.251 mit einem nach vorne und einem nach hinten gerichteten MG34 mit 4100 Schuss.

So die absurde als Nerobefehl bezeichnete Anweisung von Adolf Hitler, nachdem die Schlacht um Stalingrad nicht mehr zu gewinnen war.
So die absurde als Nerobefehl bezeichnete Anweisung von Adolf Hitler, nachdem die Schlacht um Stalingrad nicht mehr zu gewinnen war.

Die Ziffer "7" hinter der Bezeichnung Sd.Kfz. 251/7 steht für die Version 7 mit Sturm- oder Behelfsbrücke und Pionierausrüstung. Im Inneraum wurde eine Sitzbank für mehr Stauraum entfernt. Einziger Unterschied zu der Pionierpanzerwagenvorgängerversion Sd.Kfz.251/5 waren die beiden links und rechts des Fahrerraums angebrachten beiden Behelfsbrücken. Die sogenannten Sturmbrücken waren 5,5 Meter lang und konnten Fahrzeuge bis 14 Tonnen sicher über Hindernisse bringen. Mit Hilfe der Brücken konnten die Pioniereinheiten ihre Hauptaufgabe, den nachrückenden Truppen den Vormarsch zu erleichtern, erfüllen.

Einer der Wehrmachtspioniere vergräbt das Sprengkabel der bereits rechts neben ihm angebrachten Sprengladung.
Einer der Wehrmachtspioniere vergräbt das Sprengkabel der bereits rechts neben ihm angebrachten Sprengladung.

Zum Bau des Pionierpanzerwagens von Italeri:

Der Italeri Bausatz wurde bereits vor einigen Jahren gebaut und schaffte es nun wieder auf den Basteltisch. Als erstes wurde das Fahrzeug komplett demontiert und von den alten Farbschichten und Decals befreit. Anschließend erhielt das Fahrzeug neue Seitenwände aus Balsaholz. Die Streben, die später die Sturmbrücken heben sollen, wurden etwas vergrößert. So konnten die Italeri-Behelfsbrücken im Anschluss etwas weiter voneinander entfernt wieder am Fahrzeug angebracht werden.

Die von Hand bemalten und teilweise modifizierten 1:72 Revell- und Caesars Miniatures Figuren.
Die von Hand bemalten und teilweise modifizierten 1:72 Revell- und Caesars Miniatures Figuren.

Das Schutzschild für das Front-MG lieferte ein weiterer Sd.Kfz.251 Revellbausatz, während das MG34 von Preiser stammt. Als nächstes wurden die Planen mit aus in Weißleim getränkten Papiertaschentüchern am Fahrzeug angebracht. Bemalt wurde das Fahrzeug mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Anschließend wurden die Decals (aus der Restekiste) in die noch frische Farbe platziert. Nachdem das Sd.Kfz.251/7 getrockenet war, folgte eine Alterung mit hellen Revellfarben und dem Trockenmalverfahren sowie eine Alterung mit selbst hergestelltem Pigmentpulver (aus fein gemörserter Erde).

Zwar liegt hier nur wenig Schnee, aber das ist den frierenden Soldaten im Moment egal - warme Füße sind scheinbar doch wichtiger als Tarnung!
Zwar liegt hier nur wenig Schnee, aber das ist den frierenden Soldaten im Moment egal - warme Füße sind scheinbar doch wichtiger als Tarnung!

Die Scheinwerfer spendierte ein alter Sd.Kfz.251 Dragon Bausatz. Die Kanister (CMK) wurden auf ein Nähgarn aufgefädelt und ans Fahrzeug geklebt. Die Werkzeuge (Schaufel und Hammer) stammen ebenfalls von Preiser und werten das Fahrzeug weiter auf. Ein weiteres Detail ist das Abschleppseil an der Front des Fahrzeugs aus einem in Weißleim getränktem Nähgarn. Die Ausrüstungsgegenstände (Munitionskisten, Ersatzkettenglieder, MP40, Stahlhelm, Kanister, Seesäcke...) stammen aus der Restekiste und lassen das Fahrzeug noch realistischer wirken.

Man beachte die zahlreichen Details in den Trümmern (wie z.B. die Opel Blitz Türe, die Ölfässer uvm.)
Man beachte die zahlreichen Details in den Trümmern (wie z.B. die Opel Blitz Türe, die Ölfässer uvm.)

Das Diorama:

Hitler befahl den sich zurückziehenden deutschen Soldaten, dem Feind keinerlei Kriegsgerät zu überlassen. So sollte die Moral der Roten Armee gebrochen, deutsche Militärentwicklungen geschützt und dem Feind der Kampfwille geraubt werden. Ebenso sollten alle Unterkunftsmöglichkeiten, Lebensmittelreserven, Viehherden, Äcker, Felder, Wälder, Gleise, Straßen, Wege, Tunnel und Brücken zerstört werden, um dem Feind nur nutzloses Land zu überlassen. Oftmals wurden hierzu ganze Städte und Dörfer in Brand gesteckt. Glücklicherweise gehorchten nur wenige deutsche Befehlshaber diesem absurden Befehl des Führers.

Die Seitenwände unter den Sturmbrücken bestehen aus Balsaholz und wurden mit Weißleim am Fahrzeug angebracht.
Die Seitenwände unter den Sturmbrücken bestehen aus Balsaholz und wurden mit Weißleim am Fahrzeug angebracht.

Die ca. 25x15cm große Grundplatte des Dioramas entstand aus Karton, während die Seitenwände aus Strukturpappe von Faller dargestellt wurden. Die Rohre, die Industrielüftungsrohre darstellen sollen, wurden mit Hilfe von Trinkhalmen realisiert. Der Torbogen stammt aus einem alten 1:72 MiniArt Bausatz und der Adler über dem Torbogen aus der Restekiste.

Die typischen zweiteiligen Flügeltüren am Heck des Schützenpanzerwagens, die ein schnelles Ein- und Aussteigen garantierten.
Die typischen zweiteiligen Flügeltüren am Heck des Schützenpanzerwagens, die ein schnelles Ein- und Aussteigen garantierten.

Die zerstörten Mauern im Innern des Industriegebäudes entstanden aus einem Sandwich aus Strukturpappe-Styrodur-Strukturpappe. Die verkohlten Holzbalken wurden aus angezündeten langen Streichhölzern gebastelt. Anschließend wurden die noch hellen Holzstellen mit Holzbeize abgedunkelt. Der Boden des Displays wurde mit Polystyrolresten, Pappe, Steinen, Schotter und Kieseln beklebt, sodass zahlreiche unterschiedliche Geländestrukturen entstanden. Hierbei wurde der spätere Fahrzeugstehplatz bereits berücksichtigt. Anschließend wurde das Ganze mit einer sehr dünnen Wasser-Weißleim Mischung und Papiertaschentüchern überzogen. Die angefeuchteten Papiertaschentücher lassen sich sehr einfach mit einem dicken Pinsel über den preparierten Untergrund legen und anpassen.

Blick in den ohne Zurüstteile bereits wirklich gut detaillierten Innenraum des Sd.Kfz. 251/7 .
Blick in den ohne Zurüstteile bereits wirklich gut detaillierten Innenraum des Sd.Kfz. 251/7 .

Nach ca. einem Tag war der Dioramaboden komplett durchgetrocknet und äußerst hart. Nun konnte der Boden in verschiedenen Braun- und Grautönen bemalt werden. Bereits jetzt wurde der Boden mit dem Trockenmalverfahren und einem sehr dicken Pinsel bearbeitet. Am nächsten Tag musste erneut eine äußerst dünne Wasser-Weißleim Mischung angerührt werden. Kleine Bruchteile eines kaputten Blumentopfs wurden in eine Tüte gefüllt und mit dem Hammer zerkleinert. Ebenfalls wurden in kleine Rechtecke geschnittene Styrodurstücke sowie Kieselsteine mit matter Revellfarbe in Ziegelrot, Purpurrot und Kaminrot bemalt. Die Mischung der Styrodur-Ziegel und den zerkleinerten echten Tonstücken wurde lose im Display verteilt. Befestigt wurden die "Trümmer" anschließend mit der Wasser-Weißleim Mischung und einer Pipette. In den noch feuchten Displayboden wurde zusätzlich noch zermahlene feine Erde gestreut. Dabei wurden die vorher angepassten Fahrrinnen des Panzers ausgespart.

Zahlreiche Zusatzdetails (wie Kanister, Seile, Planen, Werkzeuge, Waffen uvm.) wurden am Fahrzeug angebracht.
Zahlreiche Zusatzdetails (wie Kanister, Seile, Planen, Werkzeuge, Waffen uvm.) wurden am Fahrzeug angebracht.

Das bereits sehr in Mitleidenschaft gezogene Stahltor besteht aus Fotoätzteilen und ist von absolut gigantischer Qualität und wertet jedes Diorama extrem auf. Ebenso wurden zahlreiche Gegenstände (wie zum Beispiel Ölfässer, Metallreste, Stahlträger usw.) unter die Trümmer gemischt.

Das Abschleppseil wurde aus einem in Weißleim getränkten Nähgarn gebastelt und am Sd.Kfz. 251/7 angebracht.
Das Abschleppseil wurde aus einem in Weißleim getränkten Nähgarn gebastelt und am Sd.Kfz. 251/7 angebracht.

Die stehenden Figuren stammen aus dem 1:72 Revell-Kit "German Engineers WWII" und sind von relativ mäßiger Qualität, da die Figuren leider aus Weichplastik bestehen. Darum lassen sich die Figuren nur schwer entgraten und noch schwerer bemalen. Dennoch beinhaltet der Kit eine interessante Mischung an verschiedenen Posen. Bei einem der Soldaten wurde das Minenspürgerät entfernt und durch eine Sprengladung inklusive Sprengschnur ersetzt. Die Sprengladung besteht aus mit Weißleim verklebten Drahtstücken, die anschließend mit matter Revellfarbe bemalt wurden und eine Zündschnur aus Nähgarn erhielten. Der sitzende Soldat stammt von Ceasars Miniatures und ist von sehr guter Qualität. Bemalt wurden die Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel und erhielten Abzeichen aus dem Farbdrucker.

Blick auf die für die Pionierversion des Sd.Kfz 251 typischen Sturm- oder Behelfsbrücken.Das Zaun- oder Torelement stammt aus einem Fotoätzteileset und wertet das Diorama extrem auf. Blick auf das Funkgerät im Innern des Fahrzeugs und die zahlreichen CMK Resinzubehörteile. Blick auf das Gesamtdiorama und den Hauptmann, der seiner Pionierbesatzung neue Aufgaben zuteilt. Während der sitzende Soldat seinen Kameraden Rückendeckung geben soll. Die orangen Ziegeltrümmer wurden aus einem zerkleinerten kaputten Blumentopf hergestellt. Blick auf die linke Fahrzeugseite mit den beiden Zusatzkanistern, die an den Sturmbrücken befestigt wurden.

Blick auf die für die Pionierversion des Sd.Kfz 251 typischen Sturm- oder Behelfsbrücken.

Blick auf die für die Pionierversion des Sd.Kfz 251 typischen Sturm- oder Behelfsbrücken. 

Theo Peter

Publiziert am 03. Juni 2016

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