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Wer stirbt schon gerne unter Palmen

Opel Blitz, Kettenkrad und 8,8 cm FlaK

von Thomas Borst (1:72 verschiedene Hersteller)

Wer stirbt schon gerne unter Palmen

Ob meine dargestellte FlaK eine 18er oder 36er ist, darüber streiten sich die Experten. Einige Quellen lassen verlauten, es käme auf die Lafetten an, wo die Flak auf die Protze gesetzt wird (mit Sonderanhänger 201 quasi eine 18er, mit Sonderanhänger 202 eine 36er). Andere wiederum behaupten, die FlaK ist nur mit dem dreiteiligen Rohr eine 36er, wobei nur bei den neueren Modellen die Protze verbessert wurde.

Wie auch immer, nach stundenlanger I-Net Recherche und Fachliteratur bin ich auch nicht schlauer geworden, eher mehr verwirrt. Somit ist es für mich einfach eine 88, gebaut als PaK. Basta! :)

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Diorama

Als Basis diente mir ein Teller in der Form eines Herbstblattes, etwas exzentrisch vielleicht aber ich möchte in diesem Punkt immer etwas variieren; sozusagen dem Diorama eine persönliche Note verleihen. Als Wüstensand benutzte ich Lehm mit verdünntem Weißleim aufgetragen, den ich nach einer zugegebenermaßen sehr langen Trockenzeit nochmals ausbessern musste, da er ziemlich rissig wurde. Der Originalsand aus Tunesien, den ich benutzen wollte, wirkte viel zu hell. Für die Felsen nahm ich größere Brocken, welche ich zum besseren Halt auch mit Weißleim beträufelte. Ein Tip am Rande: Mit einer Spritze kann man punktgenau verdünnten Leim auf bedürftige oder schlecht zu erreichende Stellen auftragen! Für die Flugerkennungsflagge benutzte ich Seidenpapier, welches ich bedruckte, in verdünnten Weißleim tauchte und auf dem Boden etwas faltig fixierte.

Die Palmen nahmen die meiste Zeit in Anspruch. Für die Stämme verwendete ich Fichtenzapfen und sägte sie ganz dünn. Da Dattelpalmen an der Spitze eine Verdickung haben, setzte ich noch ein etwas breiteres Stück Zapfen obenauf, woran ich die Dattelfruchtstände und Palmblätter dann auch mit Bastelkleber befestigte.

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Für die Datteln benutzte ich Vogelhirse, die ich in verdünnte Aquafarbe tauchte, damit sie nicht vollständig deckt. Für die Blätter nahm ich dünnen Draht und den Deckel von Katzenfutterschalen wegen der feinen Struktur. Beides schnitt ich zurecht, drückte es ineinander und verklebte es mit Sekundenkleber. Danach schnitt ich in mühevoller Kleinarbeit die Blätter ein und tauchte auch diese in verdünnte Farbe. Dieser Vorgang musste wegen der schlechten Abdeckung mehrmals wiederholt werden. Zum Schluss gabs noch eine Aufhellung und ein Ölfarbenwashing mit anschließender Klarlackversiegelung.

Die Büsche bekamen auch noch ein Farbbad spendiert. Das Tauchen ist eigentlich eine gute Alternative zum Bemalen oder Brushen. Man kann bis in die kleinsten Winkel alles erreichen, die Dosierung schön regulieren und das alles bei einem minimalen Arbeitsaufwand. Das Altöl im offenen Fass lackierte ich nach dem Finish mit glänzendem Schwarz, was, wie ich denke, einen knalligen Effekt ergibt.

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88 FlaK mit Sonderanhänger mit 201

Das Hasegawa Modell war so lala, ich musste bei fast allen Teilen Grat entfernen, zugegebenermaßen bin ich da sehr penibel. Auch nervten mich einige Auswurfstellen. Bei der Passgenauigkeit hingegen ist nichts zu beanstanden. Diverse Nachbesserungen mussten natürlich vorgenommen werden, so fügte ich bei den Kabelrollen die Buxen samt Kabel hinzu, feilte das Schild ganz dünn und öffnete die Sichtluke. Des Weiteren vollendete ich den Sicherungsring für die Transportstellung des Rohres, der nur zur Hälfte dem Bausatz beilag. Das Rohr bohrte ich auf, ganz ohne Nervenflattern, denn dem Bausatz liegt noch das einteilige Rohr bei (dem 36er Bausatz wurde eigentlich nur das dreiteilige Rohr spendiert). Auch bog ich noch aus Draht die Befestigungsstangen am inneren Schild. Zum Abschluss malte ich noch einige Abschusssymbole auf und fügte Beschädigungen und Kratzer hinzu.

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Opel Blitz (4x2)

So schön der Roden Bausatz auch ist, mussten doch viele Fischhäute entfernt werden. Auch war das Führerhaus schon im Karton an der A-Säule auf einer Seite gebrochen, so schnitt ich eh im Zuge der Haubenöffnung auch die andere Seite durch, brachte sie gegen Ende des Zusammenbaus wieder an und verspachtelte das Ganze. Da hier der Motor so eine schöne Detaillierung hat, wollte ich die Haube unbedingt offen darstellen. Die Zündkabel bog ich mit Draht und feilte die Haube dünner. Eine Batterie und die im Bausatz nicht enthaltenen Scheibenwischer entstanden im Scratchbau. Auch mussten der Auspuff und die Anhängerkupplung aufgebohrt werden, an letztere brachte ich noch den Bolzen an. Ein Fenster habe ich bewusst offen dargestellt, die anderen ziemlich flächendeckend verschmutzt (Sandsturm?). Die Scheinwerfer habe ich nachträglich mit Strasssteinchen besetzt.

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Sd.Kfz. 2

Bei diesem doch sehr kleinen Academy Modell investierte ich vielleicht die meiste Zusatzarbeit. Aufzuzählen wäre da: das Heck aufgebohrt und abgerundet; hinten sowie vorne Nummernschilder, Jerrycan mit Ätzteilehalterung, Dreckschürzen, Armaturen, Schaltknüppel, vorderer Abschlepphaken, Rückspiegel, seitliche Verschraubungen, Anhängerkupplung und Kette hinzugefügt; Ventilloch gebohrt; Rückbank, Ketteninnenseiten und Profil des Vorderreifens gescratcht; Armaturen modifiziert; eine Plane aus Alufolie geformt und mit Verschlüssen aus der Ätzteilgrabbelkiste versehen.

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Bemalung

Alle Modelle sollten als Grundfarbe Panzergrau erhalten, mit Brauntönen (Revell 16, 17, Tamiya yellow) habe ich dann drüberlackiert. Da ich viel improvisierte, variierte ich auch mit den Brauntönen beim Washing (Umbra, Sienna), um so nicht jedes Fahrzeug gleich aussehen zu lassen. Bei der FlaK habe ich bewusst sehr dünn die braune Farbe aufgenebelt, um zu zeigen, dass sie schon einen langen Weg hinter sich hat; deshalb auch die Symbole der Boots- und Bunkerabschüsse. Die Bemalung bewerkstelligte ich mit Airbrush und Pinsel. Modelle sowie Figuren wurden mit Aquafarben belebt. Für das Washing benutzte ich Ölfarben, abschließend dann den Klarlack.

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Figuren

Bei der Flak benutzte ich die beiliegende Crew, welche ich tüchtig bearbeiten musste, man hat in diesem Massstab leider nicht viele Auswahlmöglichkeiten. Ich ''entschlackte'' die Gesichter, musste einiges spachteln und besserte die Proportionen nach. Das Positive aber ist sicherlich der Fakt, dass dem Bausatz Munitionsmaterial beiliegt, welches nur minimal bearbeitet werden muss. Bei den sich nicht um die Flakbesatzung handelnden Figuren griff ich auf Preiser zurück.

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Wer stirbt schon gerne unter Palmen

 

Fazit:

Alles in allem doch schöne Bausätze, die man mit etwas Geduld ausbauen und verbessern kann, was mir persönlich fast mehr Spaß bereitet als die Bausätze selbst! :-)

Thomas Borst

Publiziert am 08. August 2010

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