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Char B1 bis

"Besitzerwechsel"

von Michael Wittmann (1:35 Tamiya)

Char B1 bis

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Der Char de Manoeuvre B, später Char de Bataille B1, ist ein von Renault in der Zwischenkriegszeit entwickelter Panzer, der im Zweiten Weltkrieg von den Streitkräften Frankreichs eingesetzt wurde.

Char B1 bis

Der Char B1 bis war die modernisierte Ausführung des B1. Mit einer Panzerung von bis zu 60 mm (55 mm an den Seiten) und dem neueren APX4 Gefechtsturm mit der längeren 47 mm-Kanone L/32 SA 35, welche die Durchschlagleistung der Kanone deutlich erhöhte. Dieses Fahrzeug wurde der Haupttyp des Char B1 und seine Produktion lief vom 8. April 1937 bis in den Juni 1940. Es wurden von den bestellten 1.144 Fahrzeugen bis zu diesem Zeitpunkt 369 dieser Fahrzeuge ausgeliefert. Hierbei wurden die Seriennummern 201 bis 569 verwendet.

Char B1 bis

Vor Kriegsbeginn war die Auslieferung sehr langsam gewesen, so dass bis zum 1. September 1939 nur 129 Stück fertiggestellt waren. Noch im Dezember 1939 lag die Monatsproduktion bei nur 15 Fahrzeugen. Im März 1940 wurde mit 45 Fahrzeugen die höchste Produktionskapazität erreicht.

Char B1 bis

Der Char B1 bis erreichte mit einem 307 PS (229 kW) Benzinmotor eine maximale Geschwindigkeit von 25 km/h. Die erste Serie von 35 Char B1 bis mit den frühen Motoren wurde von 1938 an bis Mai 1940 nach und nach neu motorisiert. Der Panzer wog jetzt 31,5 t und hatte eine Reichweite von maximal 180 km. Eine solche Reichweite war für damals durchaus üblich. Anders gerechnet war bei einer Geschwindigkeit von 20 km/h der gesamte Kraftstoff von 400 Litern, verteilt auf drei Tanks, nach sechs Betriebsstunden aufgebraucht. Um längere Betriebszeiten zu ermöglichen, unternahm man Versuche mit einem 800 Liter-Tank der hinter dem Fahrzeug gezogen wurde, doch diese Idee wurde schnell wieder verworfen. Stattdessen erhielten die Einheiten mit den Char B1 eine große Kraftstoffkolonne mit vielen Lkw und TRC Lorraine 37 L in der Ausführung als spezielle Tankfahrzeuge, um die Panzer im Feld schnell aufzutanken. Die letzten im Juni 1940 produzierten Panzer hatten einen weiteren 170 Liter-Tank montiert.

Char B1 bis

Für die Kühlung des leistungsfähigeren Motors wurde der Lufteinlass auf der linken Seite vergrößert. Hierzu wird in der Literatur gelegentlich angenommen, dass diese Lüftungsöffnungen einen Schwachpunkt der Panzerung darstellten. Angeblich hatten am 16. Mai 1940 bei Stonne zwei deutsche 3,7 cm-Panzerabwehrkanonen drei Char B1 ausgeschaltet, indem diese aus kurzer Entfernung in die Schlitze schossen. Diese Lüftungsöffnung war eine Anordnung von horizontalen Schlitzen, die wechselnd auf- und abwärts gewinkelt waren. Diese waren zwischen 28 mm starken Panzerplatten angeordnet und in dieser 150 mm-Konstruktion nicht mehr empfindlich als die normale 55 mm-Seitenpanzerung.

Char B1 bis

Während der Produktionszeit erfuhr der Char B1 nach und nach Verbesserungen. Die Fertigungsnummern 306 bis 340 erhielten 62 Schuss 47 mm-Munition und wie zuvor 4.800 Schuss MG-Munition. Bei späteren Fahrzeugen wurden 72 Schuss für die 47 mm-Kanone und 5.250 Schuss für das Maschinengewehr mitgeführt. Allerdings wurde der Munitionsvorrat für das 75 mm-Geschütz verringert. Während der frühe B1 80 Schuss mitführte, von denen normalerweise nur sieben APHE-Geschosse waren, hatten die neuen Panzer nur noch 74 Schuss verfügbar.

Char B1 bis

Anfang 1940 wurde das ER51 Funkgerät durch das ER53 ersetzt, welches endlich Sprechfunk ermöglichte. Die Fahrzeuge der Kompanie- und Bataillonsführer hatten zusätzlich noch ein ER55 für die Kommunikation mit höheren Dienststellen. Beim 1re DCR entschied man sich, die alten Funkgeräte zu behalten, da der Maschinenlärm oft die Stimme des Funkers übertönte.

Char B1 bis

1940 war der Char B1 hinsichtlich Panzerung allen deutschen Panzern überlegen. Der Panzer war mit seinen 47 mm- und 75 mm-Kanonen ebenso den damaligen Modellen der Achsenmächte an Feuerkraft überlegen. Nachteilig war seine geringe Beweglichkeit und der vergleichsweise kleine Treibstofftank, der nur eine Operationszeit von rund zwei Stunden querfeldein zuließ. Ein weiterer Nachteil war der Ein-Mann-Turm, in dem der Kommandant gleichzeitig die Funktion des Richtschützen und des Ladeschützen der 47 mm-Kanone übernehmen musste und – bei Bedarf – auch das Turm-MG bedienen musste. Ein Mitglied der Besatzung bediente dagegen nur das nicht in allen Fahrzeugen vorhandene Funkgerät. Ein weiteres Problem war, dass der Fahrer auch noch die Höhenrichtanlage der 75 mm-Haubitze in der Front bedienen musste. Als Ladeschütze für die Haubitze fungierte der Funker.

Char B1 bis

Ein Beispiel seiner Überlegenheit gegenüber den deutschen Panzern zeigte das Gefecht um das Dorf Stonne südlich von Sedan. Hier gelang es am Morgen des 16. Mai 1940 dem Führungspanzer „Eure“ von der 1. Kompanie des Panzerbataillons 41 unter dem Befehl von Hauptmann Pierre Billotte, während eines Gegenangriffs bis zur einzigen Straße des Dorfes vorzudringen. Dort stieß er auf eine aus elf Panzer III und zwei Panzer IV bestehende Kolonne der 10. Panzerdivision. Mit seinen beiden Kanonen schoss „Eure“ alle 13 Panzer ab und vernichtete zudem zwei Panzerabwehrkanonen, während er 140-mal getroffen wurde, ohne dass ein Durchschlag erzielt wurde.

Ein weiteres Beispiel ist das Gefecht von Arras am 21. Mai 1940. Char-B1-Modelle und andere schwer gepanzerte Panzer der Briten und Franzosen hielten die Panzerspitzen von Erwin Rommel beinahe auf. Der Einsatz der 8,8 cm-Flak auf deutscher Seite verhinderte eine Niederlage.

Quelle: Wikipedia

Char B1 bis

Zum Modell

Tamiya brachte 2005, also vor 20 Jahren den Panzer auf den Markt, schon damals mit beweglicher nur zusammensteckbarer Einzelgliederkette. Der Rest des Modells glänzt mit einer sehr guten Passgenauigkeit. Tamiya und Bandai sind beim Thema Passgenauigkeit bis jetzt ungeschlagen. Der Bau des Panzers verlief völlig problemlos. Das Problem - obwohl es eigentlich keines ist - begann kurz vor Fertigstellung des Modells. Er kam mir so einzeln irgendwie verloren vor. Ich wusste, dass ich von RT-Diorama noch eine Pflasterplatte rumliegen hatte und bei meinen Figuren wurde ich auch schnell fündig. Miniart hat das Tankman painting Camo set mit zwei Figuren und Zubehör im Sortiment, das ich auch bei mir im Regal hatte. Zusammen ergibt es eine Szene, die sich kurz nach dem Erbeuten des französischen Panzers zugetragen hätte können. Zwei Soldaten lackieren den gewaschenen Panzer in Grau. So ergibt sich, wie ich finde, eine recht interessante Szene. Das Modell wurde in einer der vier möglichen Versionen lackiert. Die Farben kamen von Tamiya. 

Char B1 bisChar B1 bisChar B1 bisStellprobe

Char B1 bis

 

Das Modell kann ich wirklich auch jedem Anfänger empfehlen: nicht zu viele Teile, einfach baubare Kette, sehr gute Passgenauigkeit. 

Weitere Bilder vom Bau findet ihr auf meinem Instagram Account unter: blue_patriot_mustang_

Michael Wittmann

Publiziert am 15. Mai 2025

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