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Magach 6

(Italeri - Nr. 7073)

Italeri - Magach 6

Produktinfo:

Hersteller:Italeri
Sparte:Militärfahrzeuge Modern
Katalog Nummer:7073 - Magach 6
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juli 2017
Preis:ca. 14 €
Inhalt:
  • 156 Bauteile an 4 Gussrahmen (wovon 11 Teile für die Restebox bestimmt sind)
  • 8 seitige Bauanleitung
  • Nassschiebebilderbogen

Besprechung:

Zum Vorbild

Magach bedeutet "Rammstoß" auf Hebräisch. Es handelt sich nicht um einen eigenen Panzertyp, sondern um eine Weiterentwicklung/Modernisierung der amerikanischen M48 bzw. M60 Panzer.

Magach 6 ist die Bezeichnung für M60, M60A1 und M60A3 Panzer in israelischen Diensten. Diese wurden in den 1970ern durch Israel mit einer flachen Urdan-Kommandantenkuppel und einer Reaktivpanzerung versehen. Oft sieht man diese Panzer ohne die ERAs (explosive reactive armour), da diese teuer sind und nur im Einsatzfall angebracht werden.

Militärisch im Einsatz befand sich der Magach 6 1973 in geringer Anzahl im Yom-Kippur-Krieg. Die Magachs, besonders der Typ 3, erlitten Verluste durch sowjetische Panzerabwehrraketen. Der 6 bewährte sich aber trotzdem. Letztlich war Israel erfolgreich und stand 100 km vor Kairo. Die Erfahrungen in diesem Konflikt führten Israel die Notwendigkeit vor Augen, sich mit besseren Panzern zu versehen, was letztlich zum Merkava führte.

Weitere Modernisierungsprogramme des Magach erfolgten bis in die 1990er Jahre. Im Jahr 2000 befanden sich noch etwa 1.500 Fahrzeuge der verschiedenen Versionen in der israelischen Armee im Einsatz bzw. sind eingelagert. Darüber hinaus gibt es verschiedene Magach in diversen Museen dieser Welt z.B. auch im russischen Kubinka.

Italeri - Magach 6

Zum Modell

Es gibt einen Magach 6 von Chromwell Modells der von Modellbaufreund Thorsten Wieking vorgestellt wurde.

Insofern ist dieser von Italeri eine preiswerte Alternative. Hier haben wir die Ausführung eines der ersten Megach 6 mit Reaktivpanzerung.

Das Kartonbild ist eine farbige Zeichnung und hilft denjenigen, die mit den Farbangaben nicht klar kommen.

Italeri - Magach 6

Ärgerlich ist, dass die Bauanleitung und das Kartonbild nicht dieselbe Version darstellen. Die Bauanleitung fordert eine andere Kanone und der Turm sieht bei der Frontpartie anders aus. Damit ist eine Hilfestellung bei der Platzierung der ERAs nicht möglich. Man sollte die Zusatzpanzerung erst komplett heften und danach verkleben.

Die Formen sehen gut aus, sauber und detailliert. Trotzdem kommt man am Turm und an der Wanne ohne Spachtelmasse nicht aus.

Die Öffnungen sind aber geringfügig und leicht zu schließen. Die Öffnungen der Winkelspiegel sollten mit Weißleim geschlossen werden. Sie sind recht groß und nicht zu übersehen. Auch die Fahrzeugunterseite hat Gravuren, wenn da auch manches etwas grob ausfällt. Einige Werkzeuge sind auf der Wanne mit angegossen, viel Spaß beim Pinselschwingen. Die Kanone (Kaliber 105 mm) muss nicht aufgebohrt werden. Es gibt ein kleines Aufsatzstück, was eine kleine Öffnung beinhaltet.

Die Kette und das Fahrwerk bestehen aus Kunststoffteilen. Fehler und Unsauberkeiten beim Bau werden sofort sichtbar, da es an diesem Modell keine Kettenabdeckungen gibt. Hier trifft man auf eine Unverständlichkeit. Die Räder sind einteilig. Die Kette sollte in der Mitte Führungszähne haben, also müssten die Räder geteilt sein. Hier kann sich der Modellbauer austoben! Alle Räder müssen mit der Säge in der Mitte eine Nut erhalten. Wie man an die Kette "Zähne" bekommt ist mir noch unklar. Diese "formentechnische Vereinfachung" im Jahre 2017 liegt eigentlich weit hinter dem derzeitigen Niveau zurück. Das legt den Verdacht nahe, dass die "Neuerscheinung" 25 Jahre alt ist und aus dem Hause ESCI stammt. Wer die Umbauten scheut, der kann den M60 von Revell nehmen und kombinieren.

Am Turm werden eine ganze Reihe von ERAs angebracht. Diese haben vereinzelte Sinkstellen, die korrigierbar sind. Es gibt aber keine exakte Darstellung wo die ERAs hin sollen, symmetrisch sollten diese schon sein. Ein paar angedeutete Bohrlöcher oder Gravuren wären hilfreich gewesen. Dort vermisse ich bei den Details (Luken lassen sich nicht öffnen) die Scharfkantigkeit, alles wirkt etwas rund. Die Maschinengewehre sind ohne jede Gravur und fallen aus dem Rahmen. Wer hat, sollte die Restekiste bemühen. Auf dem Turm befindet sich die flache Kommandantenkuppel. Diese ist drehbar. Das deutet auf die Zielgruppe Wargamer hin. Es bleiben Spalten. Entweder man lebt damit oder verspachtelt diese und verzichtet auf die Drehbarkeit im Interesse einer realistischen Darstellung.

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Magach 6

 

Die Decals

Der Decalbogen gestattet den Bau von zwei verschiedenen Varianten.

Italeri - Magach 6

Die Bauanleitung

Auf der ersten Seite wird über die Geschichte des Magach 6 in sechs Sprachen berichtet. Die Bauanleitung kommt ohne Text aus und ist selbsterklärend. In dieser sind Farbangaben enthalten. Diese beziehen sich auf Italeri Acryl Paint. Gleichzeitig wird der F.S. Code mit angegeben.

Der Zusammenbau wird in acht Schritten dargestellt und sollte dem erfahrenen Modellbauer keine Schwierigkeiten bereiten.

Italeri - Magach 6

Darstellbare Maschinen:
  • unbekannte israelische Einheit aus dem Yom Kippur Krieg, 1973
  • 500. Brigade, 2. Batallion, Yom Kippur Krieg, 1973
Stärken:
  • mehrteilige Kunststoffketten
  • gute Detaillierung
  • interessantes Modell
Schwächen:
  • fehlende Markierungen für die ERAs
  • grob geratene MGs
  • ungeteilte Räder
Anwendung: Für Anfänger, aufgrund der hohen Teilezahl, nur bedingt geeignet.

Fazit:

Modell mit hoher Teilezahl, das für den Anfänger eine Herausforderung ist und demn Fortgeschrittenen keine Probleme / Herausforderungen bereitet. Ob die Differenz zwischen Karton und Inhalt Schummelei ist will ich hier nicht entscheiden.

Nicht mehr zeitgemäß!

Weitere Infos:

Diese Besprechung stammt von Andreas Eidner - 04. Juli 2018

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