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A-20B/C "Boston with UTK-1 Turret"

(Special Hobby - Nr. SH72337)

Special Hobby - A-20B/C

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:SH72337 - A-20B/C "Boston with UTK-1 Turret"
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juli 2016
Preis:ca. 30 €
Inhalt:
  • 5 Gussrahmen in grau
  • 2  klare Gussrahmen
  • 1 Resinblock
  • PE-Platine
  • Decals
  • Anleitung

Besprechung:

Zum Original

1937 kam man zu dem Entschluss, dass die Leistung einmotoriger Angriffsflugzeuge nicht ausreicht und schrieb einen Wettbewerb für zweimotorige Flugzeuge derselben Kategorie aus. Douglas entwickelte daraufhin den Entwurf der DB-7, welcher am Ende auch unter anderem von Frankreich bestellt wurde. Nach der Kapitulation Frankreichs wurden weiter DB-7 dann an die RAF unter der Bezeichnung Havoc Mk I ausgeliefert. Sowohl die USAF als auch die RAF forderten aber leistungsstärkere Motoren, worauf hin Douglas das Flugzeug mit R-2600-Motoren ausstattete. Diese Flugzeuge liefen nun unter der Bezeichnung A-20A. Die hier vorliegende Version A-20B erhielt nochmal leicht verbesserte Motoren und unterschied sich in der Verglasung der Nase zu den anderen Versionen. Die Version C bekam ebenfalls noch modifizierte Motoren, selbstversiegelnde Tanks, verbesserte Panzerung und war auch für den Einsatz mit Torpedos ausgerüstet. Ausgeliefert wurden diese zunächst an die die Luftwaffen von Brasilien, Südafrika und Australien (welche aber ursprünglich für Niederländisch-Indien vorgesehen waren), bei der RAF flogen sie unter der Bezeichnung Havoc Mk III. Der größte Anteil von den 999 der Version B ging aber im Rahmen des Leih- und Pachtvertrags an die Sowjetunion, wo 665 Douglas A-20B ankamen, wie viele Flugzeuge der Version C dort ankamen, konnte ich leider nicht feststellen. Viele davon wurden vor Ort noch umgebaut und erhielten unter anderem den sowjetischen UTK-1 Turm. Insgesamt erwies sich die A-20B als sehr zuverlässiger, leichter Bomber und Angriffsflugzeug.

Special Hobby - A-20B/C "Boston with UTK-1 Turret"

Zum Bausatz

Die Douglas A-20 ist im Modellbau ziemlich gut vertreten, bereits während ihrer aktiven Dienstzeit erschienen erste Bausätze zumindest laut Scalemates. In 1:72 ist wohl aber der aktuellste Bausatz aus dem Hause MPM, der seinen Ursprung 2007 hat. Damals war es einer der ersten Bausätze des Herstellers aus Metallformen, wie ich irgendwo gelesen habe. Diese Bausatzform hat dann in den folgenden Jahren nahezu jede erdenkliche Variante der Havoc abgedeckt. So sind bisher 18 Auflagen bei MPM, Revell und Special Hobby entstanden. Die hier vorliegende erschien 2016 bei Special Hobby, im November 2022 erfolgte dann eine unveränderte Wiederauflage. Mittlerweile arbeitet die MPM-Group an einer neuen Bausatzform, die dann zumindest schon bei Azur-Fromm angekündigt wurde.

Das Cover des Stülpkartons zeigt eine der sowjetischen Maschinen im Flug über die Ostfront, im Hintergrund sieht man auch noch ein paar Sowjetpanzer. Der Karton ist stabil und beherbergt ordentlich verpackt die Gussrahmen in einer Folientüte. Jeweils einzeln verpackt sind dann noch die Klarteile, der Resinblock sowie die Decals, die zusammen mit der PE-Platine in einer extra Tüte beiliegen. Dadurch sollten die Bauteile gut geschützt sein.

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A-20B/C "Boston with UTK-1 Turret"

 

Die Bauteile wirken ganz ordentlich gegossen, aber Spuren von Fischhäuten deuten sich an, auch sind die Panelines nicht so scharf, wie man das von den aktuellen Bausätzen kennt, was aber am Alter der Formen liegen dürfte. Vergleicht man die Teile mit älteren Auflagen, sehen diese dort doch etwas besser aus. Gerade am unteren und oberen Rumpf sind die Gravuren sehr verwaschen und sollten nachgezogen werden. Es gibt einige Auswerfermarken, was ich aber bisher gesehen habe, an nicht sichtbaren Stellen, sollten aber zum Teil entfernt werden, da sie andere Bauteile blockieren könnten. Der Bau beginnt im Cockpit, hier macht sich dann doch der Short-Run Charakter bemerkbar. Die Teile sind nicht so filigran, wie man es z. B. von modernen Großherstellern kennt. Auch die Seitenwände des Cockpits wirken da eher rudimentär, aber ausreichend. Wer hier etwas mehr Leben haben möchte, der kann zu PE-Teilen greifen. Im Heckstand gibt es eine obere Abdeckung aus Resin, darunter befindet sich dann eine Einrichtung mit Munitionsvorrat, Hocker und Funkgerät, außerdem ist noch ein einzelnes Maschinengewehr verbaut, welches aus den kleinen Öffnungen im Rumpf feuern könnte.

Special Hobby - A-20B/C "Boston with UTK-1 Turret"

Das Zusammensetzen des Rumpfs ist etwas kompliziert. Hier werden vor allem viele Klemmen nötig sein und kleine wie auch größere Lücken müssen verspachtelt werden. Vorher müssen 10 Gramm Gewicht untergebracht werden, dies ist aber aufgrund der verglasten Nase etwas kompliziert, ich empfehle etwas mehr Gewicht direkt hinter dem Cockpit unterzubringen. Der Bombenschütze und Beobachter in der Nase erhält einen ganz gut gemachten Arbeitsplatz, der aus der Box bereits überzeugen sollte. Aufpassen muss man dabei aber auch, dass die Klarteile am Ende trotz kleiner Lücken noch vernünftig passen. Das Hauptfahrwerk ist etwas speziell aufgebaut. Es wird in einer Rahmenkonstruktion auf den Flügeln aufgebaut, anschließend die Motorgondeln von oben aufgesetzt, auch hier muss man gut aufpassen, dass das Ganze relativ gerade und nicht windschief wird, außerdem sind genau diese Teile dann beim weiteren Bau im Weg.

Special Hobby - A-20B/C "Boston with UTK-1 Turret"

Die Motoren verschwinden zum Großteil hinter den Cowlings, sind daher auch nicht gut detailliert, aber es reicht aus. Wer doch mehr darstellen will, kann z. B. selbst einige Leitungen legen, ansonsten lässt sich viel mit der Bemalung darstellen. Die Reifen der Fahrwerke sind leider absolut profillos und unbelastet dargestellt. Vielleicht sollte man hier auf Alternativen aus Resin zurückgreifen. Der UTK-1 Turm besteht aus den Teilen auf dem zweiten Klarteilerahmen. Hier sind tatsächlich alle Teile des Turms zu finden, also auch das MG, welches natürlich bemalt werden muss. Ergänzt wird dieser Turm durch eine Munitionsführung aus Resin und PE-Teilen.

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A-20B/C "Boston with UTK-1 Turret"

 

Die Decals beschränken sich auf die wichtigsten Markierungen am Flugzeug, wie auch die speziellen Markierungen der Flugzeuge: Sowjetsterne auf grünem Grund, welche die alten amerikanischen oder englischen Markierungen verdecken sollen. Interessant auch die kleine Karikatur als Noseart, welche Hitler von einem Blitz verfolgt zeigt. Es gibt hier zwei verschiedene Varianten:

  1. Die Douglas A-20B gehörte zur 221. Division bzw. dem ihr untergeordneten 8. Garde-Bomberregiment. Das Flugzeug flog gegen Kriegsende 1944/45 Einsätze gegen die Stellungen der Wehrmacht.
  2. Zum zweiten Flugzeug erfahren wir nichts in der Anleitung. Es handelt sich hier um eine Bosten Mk III bzw. A-20C. Im Unterschied zum ersten Vorschlag befinden sich am Bug zwei Beulen, hinter denen sich zwei Maschinengewehre verbergen. Laut Scalemates war dieses Flugzeug im September 1942 im Forschungsinstitut der sowjetischen Luftwaffe getestet worden.
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A-20B/C "Boston with UTK-1 Turret"

 

Anleitung

 Die Anleitung ist im A5-Format gehalten und führt in 24 Schritten zum Ergebnis. Sie ist übersichtlich, Detailbemalungen werden farblich dargestellt und man wird mit einem kurzen historischen Abriss eingeführt. Die Teileübersicht folgt als zweites, ebenso eine kleine Übersicht zu den benötigten Farben, welche im System von Mr. Hobby angegeben werden. Ein kleiner Fehler: Im Schritt 7 werden bereits Flügel und Höhenruder eingesetzt, aber die Ruder werden erst im Bauschritt 10 bzw. 11 gebaut. Ansonsten sehe ich keine Schwierigkeiten.

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A-20B/C "Boston with UTK-1 Turret"

 

Darstellbare Maschinen:
  • Douglas A20B, 221. Bomberdivision, 8. Garde-Bomberregiment, Polen 1944-45
  • Douglas Boston Mk III (A-20C), Forschungsinstitut der sowjetischen Luftwaffe, September 1942
Stärken:
  • interessante Vorbilder zum oft vernachlässigten Lend-Lease-Programm
  • aktuellste Bausatzform des Flugzeugs
  • Alleinstellungsmerkmal durch den UTK-1 Turm
Schwächen:
  • Bausatz teilweise rudimentär und Details nicht auf dem aktuellsten Stand
  • Alterserscheinungen des Bausatzes -> Gravuren müssen zum Teil selbst nachgezogen werden
  • Passung etwas schwierig
  • Lösung zum Fahrwerk eher zweifelhaft
Anwendung: Der Bausatz wird den einen oder anderen durchaus herausfordern 

Fazit:

Für mich eine der schönsten Varianten des Bausatzes. Das Set scheint allgemein gut anzukommen, da es bereits mehrmals vergriffen war und erneut aufgelegt wurde. Auch wenn man Einiges an Erfahrung benötigt, macht der Bau des Flugzeugs viel Spaß. Im Internet findet man einige Beispiele des gebauten Models.

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 08. April 2024

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