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De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

der Schweizer Luftwaffe

von Helmut Dominik (1:72 Heller)

Modell De Havilland DH.100 Vampire Mk.6 in Meiringen
Modell De Havilland DH.100 Vampire Mk.6 in Meiringen

De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

De Havilland DH.100 Mk.6 Vampire der Schweizer Luftwaffe

  • Entwicklungsfirma: De Havilland Ltd. Hatfield, GB
  • Hersteller: De Havilland Aircraft Ltd. Hatfield und Chester, GB
  • Baujahr: 1949
  • Verwendungszweck: Jagd- und Erdkampf
  • Besatzung: 1 Pilot

In der Schweiz im Einsatz von 1949 bis 1988 

Technische Daten 

  • Bauart: Freitragender Mitteldecker, Pressholzrumpf, Trag- und Steuerflächen samt Leitwerk Metall
  • Abmessungen: Spannweite 11,58 m; Länge 9,37 m; Höhe 2,15 m; Bezugsfläche 25,95 m2
  • Gewichte: Rüstgewicht 3470 Kg; Zuladung 2380 Kg; max. Abfluggewicht 5850 Kg
  • Triebwerk: Modell Goblin 3; Radial-Turbo Strahltriebwerk
  • Ausrüstungen: Fallschirm, Einziehfarwerk, Radbremsen,Landeklappen, Luftbremsen, Druckkabine, Sauerstoff- und Feuerlöschanlagen,
  • Funk- und Nachtflugausrüstungen
  • Bewaffnung: Zwei 20 mm-Hispano-Kanonen 48, anstelle der Kanone 3 und 4 wurde ein entsprechender Kanonen-Ersatzballast montiert. Zwei 455 kg-Bomben oder acht ungelenkte 76 mm-Raketen.

Im Jahre 1960 wurden alle Flugzeuge mit einem Martin Baker-Schleudersitz ausgerüstet. Diese Modifikation bedingte neue Kabinendächer mit Einfachverglasung. 

Flugleistungen 

  • Ve max. horizontal: 810 km/h
  • Max. Steigleistung: 15,0 m/s
  • Max. Einsatzhöhe: 10.000 m ü.M.
  • Flugdauer: 1 Std.
  • Reichweite: 600 km ohne Zusatztanks

Die J-1105 noch ohne Martin Baker-Schleudersitz
Die J-1105 noch ohne Martin Baker-Schleudersitz

Geschichte

Gestützt auf die mit der DH.100 Mk.1 erzielten positiven Erprobungsresultate konnte schon Ende 1948 der Entscheid für ein neues Kampfflugzeug gefällt und eine Serie von 75 DH.100 Mk.6 in Auftrag gegeben werden. Im Mai 1949 wurden die ersten Flugzeuge übernommen und als Ersatz für die veralteten Me 109 E-3 und Morane D-3800/01 den Fliegerstaffeln übergeben.

Alle Flugzeuge wurden ohne Zwischenfälle von Hatfield in England nach Emmen in die Schweiz überflogen. Die anfänglichen Befürchtungen, dass dieses hochgezüchtete Flugzeug nicht mehr miliztauglich sei, trafen glücklicherweise nicht zu. Die 75 Flugzeuge wurden in den Jahren 1949 und 1950 ausgeliefert. Ein Jahr später folgte die Beschaffung einer zweiten Serie von 100 Flugzeugen. Ab 1953 waren dann auch Doppelsitzer (DH-115) im Einsatz.

Die schweizerische Flugwaffe hatte mit dem Vampire jenes Kampfflugzeug beschafft, mit welchem die 54. Staffel der Royal Air Force im Juli 1948 in einer Sechserformation den Nordatlantik von England nach den USA erfolgreich überquerte. 

Beim Anfänglichen Einsatz in der Schweiz führte ein Zahnradbruch im Gerätekasten eines Vampires zu einer gut abgelaufenen Bauchlandung. Dieser Vorfall führte anschließend zum Einbau von verbesserten Zahnrädern in den Getriebekästen bei allen Triebwerken. Im weiteren Einsatzverlauf traten bei den Schweizer Vampires keine weiteren nennenswerten Probleme auf.

Anzahl beschaffter Flugzeuge

75 DH.100 Mk.6 Vampire in England erworben. 1949 bis 1973 im Einsatz. Die meisten Flugzeuge sind in den Jahren 1968/1969 abgeschrieben worden. Immatrikulation J-1005 bis J-1079

Bis 1960 waren alle Vampire noch ohne Martin Baker-Schleudersitz im Einsatz.
Bis 1960 waren alle Vampire noch ohne Martin Baker-Schleudersitz im Einsatz.

Gegen die Hitze im Sommer wurden wegen der ungenügenden Klimaanlage eine leichte Fliegerkombi und weiße Helme eingeführt.

100 DH.100 Mk.6 Vampire im Lizenzbau. Ab 1951 im Einsatz. Eine respektable Anzahl wurde 1974 abgeschrieben, Liquidationen erfolgten aber noch bis 1988. Immatrikulation J-1101 bis J-1200

Schweizer Lizenzbau in Emmen 1951/1952
Schweizer Lizenzbau in Emmen 1951/1952

Anfang der 60er Jahre wurden die Vampire mit einem Martin Baker-Schleudersitz, einem Notpaket, einem neuen Steuerknüppel und einem neuen Kabinendach mit einer Einfachverglasung ausgerüstet.

Die J-1129 mit Martin Baker-Schleudersitz und neuem Kabinendach in Dübendorf
Die J-1129 mit Martin Baker-Schleudersitz und neuem Kabinendach in Dübendorf

Bausatz

Ich hatte mir vorgenommen, eine De Havilland DH.100 Mk.6 der Schweizer Luftwaffe in 1:72 nachzubauen. Als Basis verwendete ich dabei folgenden Bausatz von Heller:

De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

SNCASE SE.535 Mistral (De Havilland Vampire) von Heller in 1:72 (Kit Nr. 221)

Der Mistral ("Nordwestwind") resultiert aus einer Vereinbarung zwischen der Französisch Firma SNCASE (Société Nationale des Constructions Aéronautiques du Sud-Est) und der British De Havilland Company aus den späteren 1940er Jahren, die Mistral bei der Firma SNCASE in Lizenz zu bauen. Bei SNCASE wurden dann auch über 250 Mistral gebaut und bei der französischen Luftwaffe und Marine als Jagdbomber eingesetzt.

Mitgelieferte Decals: zwei Versionen - eine Armée de l´Air (Französisch Air Force), One Aeronavale (Französisch Navy), die ich aber für die Schweizer Version nicht verwendete.

De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

Der Bausatz von Heller ist in grau geformt und besteht aus 41 Spritzguss- und zwei durchsichtigen Kunststoffteilen für die Kanzel, die offen oder geschlossen dargestellt werden kann.

De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

Die Passgenauigkeit ist gut, aber die einzelnen Teile müssen nach dem vorsichtigen Abtrennen mit einem scharfen Bastelmesser von den Gussästen nachgearbeitet werden.

Bauhinweise

Leider sind auch die Gravuren für den Massstab in 1:72 zu tief geraten und sollten nach dem Verspachteln neu fein nachgezogen werden. Das Cockpit verfügt über ein detailliertes Instrumentenbrett, sowie einen Pilotensitz mit Steuerknüppel. Die fehlenden Haltegurte müssen jedoch selbst angefertigt und ergänzt werden.

De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

Auf der Rumpfunterseite gibt es vier Vertiefungen für die 20 mm-Kanonen, sie sollten für eine realistische Darstellung zusätzlich aufgebort werden. Die Radkästen mit den Fahrwerkstoren sowie die Fahrwerke sind gut detailliert nachgestellt.

De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

Die zu stark erhabenen Streben bei der Cockpit-Verglasung habe ich mit einem sehr feinen Wasserschleifpapier flacher geschliffen und anschließend mit einer Polierpaste PolyWatch (im Uhrengeschäft erhältlich) wieder transparent poliert.

Farben

Die Schweizer Vampire waren mit einem Mattsilber als Korrosionsschutz lackiert. Ich verwendete dafür das Mattsilber aus dem Alclad II Farbensortiment. Die übrigen Farben sind von Tamiya.

De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

Decals / Finish

Für die Decals der schweizer Version bediente ich mich aus meiner privaten Decalsammlung. Die schwarze Immatrikulation J-1122 stammt von einem alten Letrasetbogen.

Bei Matterhorn Circle kann man aber einen Decalbogen in 1:72 für die schweizer Vampire mit einer sehr ausführlichen Anleitung bestellen.

Das Finish wurde nach dem Anbringen der Decals und dem Abdecken aller Klarsichtteile mit Mr. Metal-Primer durchgeführt.

Weitere Modellfotos über die DH.100 Mk.6 Vampire auf dem Militärflugplatz in Dübendorf

De Havilland DH.100 Vampire Mk.6De Havilland DH.100 Vampire Mk.6De Havilland DH.100 Vampire Mk.6De Havilland DH.100 Vampire Mk.6De Havilland DH.100 Vampire Mk.6De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

De Havilland DH.100 Vampire Mk.6

 

Modellfotos im Grossbildformat 16:9

  1. DH-100 Mk6 Vampire auf dem Militärflugplatz Dübendorf-01
  2. DH-100 Mk6 Vampire auf dem Militärflugplatz Dübendorf-02
  3. DH-100 Mk6 Vampire auf dem Militärflugplatz in St. Stephan -01
  4. DH-100 Mk6 Vampire auf dem Militärflugplatz in St. Stephan -02
  5. DH-100 Mk6 Vampire auf dem Militärflugplatz in St. Stephan -03
  6. DH-100 Mk6 Vampire auf dem Militärflugplatz in St. Stephan -04

DH.100 Mk.6 Vampire in St. Stephan

St. Stephan BE liegt im Berner Oberland im Obersimmental zwischen Zweisimmen und der Lenk.

Am Anfang als Feldstützpunkt mit Rasenrollfeld und kleinem Hangar geplant, wurde der Flugplatz St. Stephan regelmäßig erweitert. Im August 1944 wurde der Platz erstmals kurze Zeit von der Fliegerkompanie 2 benutzt. Nachdem 1947 die Wiederholungskurse wieder aufgenommen wurden, bewährte sich St. Stephan als Vampire- und Venomstützpunkt. In den fünfziger Jahren bewilligte das Parlament genügend Mittel, um die Piste des Gebirgsflugplatzes auf zwei Kilometer zu verlängern und die Infrastruktur mit Felskavernen und unterirdischen Kommandoposten zu erweitern. Nun konnten auch die Hunter den Platz als Basis benutzen. Jeweils im Frühling und Herbst war der Flugplatz als WK-Standort belegt.

Heute wird der Flugplatz vor allem zivil genutzt. U.a. durch einen privaten Hunter-Verein, welcher einen Hawker Hunter der ehemaligen 15. Fliegerstaffel besitzt, der zu einem Papyrus-Hunter umgestaltet wurde. Auf dem Flugfeld findet seit 2000 jährlich ein Hunterfest statt.

Helmut Dominik

Publiziert am 23. Mai 2011

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