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Hughes 500 MD ASW

(Hasegawa - Nr. U007 (U7))

Hasegawa - Hughes 500 MD ASW

Produktinfo:

Hersteller:Hasegawa
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:U007 (U7) - Hughes 500 MD ASW
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:1987
Preis:ca. 25 - 35 €
Inhalt:
  • 3 Gussäste aus Plastik
  • 1 Gussast mit getönten Klarsichtteilen
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Zum Vorbild

1969 suchte die U.S. Navy nach einem Mehrzweck-Hubschrauber, welcher auch U-Boote aufspüren und bekämpfen konnte (LAMPS, Light Airborne Multi-Purpose System). Hughes änderte einen Model 500-Demonstrator ab zur Hughes 500D/ASW. Das Landegestell wurde erhöht, um unter dem Rumpf Platz für einen Mk44 oder Mk46 Torpedo zu schaffen. Über der rechten Kabinentüre wurde ein Ausleger mit der ASQ-81 MAD-Sonde montiert. Hughes unterlag im LAMPS-Wettbewerb gegen Kaman, welche die SH-2 Seasprite gebaut hatten.

Trotzdem sah Hughes in seinem Entwurf Potential und modifizierte das Modell weiter zum Modell 500MD/ASW. Am Landegestell wurden aufblasbare Notschwimmer (Floats) montiert, weshalb die Kufenrohre nach hintern verlängert werden mussten. In der Bugspitze wurde ein Suchradar installiert. Außerdem wurde der Torpedoträger modifiziert, so dass nun zwei Mk46 Torpedos getragen werden konnten.

Mit Spanien konnte ein erster Exportkunde für eine ASW-Ausführung gefunden werden, 14 Stück wurden ab 1972 an die spanischen Marinefliegerkräfte geliefert. Diese Maschinen basierten auf dem Modell 500C (Schmetterlingsleitwerk und Vierblatt-Hauptrotor, kein Radar). Taiwan kaufte zwölf Hughes 500MD/ASW für die ROCN (Republic of China Navy). In der Regel wurde nur ein Torpedo unter dem Rumpf mitgeführt, selten war auch ein smoke marker montiert.

Hasegawa - Hughes 500 MD ASW

Der Bausatzinhalt

Fünf Jahre nach Hasegawas Erstauflage der MD500 folgte die hier vorliegende ASW-Version. Später wurde die ASW-Version auch von Academy und AFV Club wieder aufgelegt.

Die Spritzrahmen A, B und C des Grundbausatzes blieben unverändert. Über die Qualität und was beim Bau der MD500 alles beachtet werden muss, wurde schon bei anderen MD500-Kit-Besprechungen ausführlich informiert. Deshalb wird hier vor allem auf den Bau der ASW-Version eingegangen. Alle Stärken und Schwächen des Grundbausatzes (Spritzlinge A+B) gelten auch für die ASW-Version.

Hasegawa - Hughes 500 MD ASW

Wie bei Hasegawas/Academys MD500-Serie gewohnt, beinhaltet ein zusätzlicher Spritzrahmen (E) die versionenspezifischen Bauteile. Das wären hier die Aufhängung für Torpedo und Rauch-Abwurfbehälter, MAD-Sonde mit Ausleger, zwei Pilotenfiguren mit Helm, ein Torpedo, ein Rauch-Abwurfbehälter, ein Bug-Radom und ein Bauteil für unter die Rumpfspitze (Radarhöhenmesser?).

Die Gussqualität ist auch bei Spritzling E sehr gut. Alle Oberflächen sind schön glatt, Versatz und Grat gibt es nicht. Tolles Beispiel dafür ist die Bugradar-Spitze, welche aus einem Guss gemacht ist, was lästiges Entgraten und Schleifen erspart.

Hasegawa - Hughes 500 MD ASW

Hasegawa - Hughes 500 MD ASW

Die Klarsichtteile wurden in ihrer Form und Anordnung gegenüber der Erstauflage unverändert belassen, der Guss wurde aber leicht abgedunkelt, sodass die Scheiben nun getönt sind. Das entspricht auch den Originalmaschinen. Schön, dass dies ein Modell-Hersteller berücksichtigt hat.

Hasegawa - Hughes 500 MD ASW

Die Abmessungen des Landegestells vom Originalbausatz (Spritzling A) sind ja bekanntlich nicht korrekt (weder für die niedrige noch für die hohe Ausführung). Die neuen Fahrwerke am Spritzling E können dieses Manko leider auch nicht beheben. Diesmal sind die Fahrwerksstreben viel zu lang geraten. Die vordere Strebe ist im Original 100cm lang, die hintere Strebe 104cm (gemessen an der Vorderkante). Das ergäbe für 1:48 20,8mm (vorne) und 21,6mm (hinten). Alle Streben sollten um 7mm (!) verkürzt werden, um eine korrekte Gesamtansicht zu erhalten. Die aufblasbaren Notschwimmer sind im Bausatz nicht dabei, diese und die daraus resultierende rückwärtige Verlängerung der Kufenrohre muss man selbst herstellen.

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Hughes 500 MD ASW

 

Der MAD-Anbau wird über der einzigen offen darstellbaren Türe angebaut, somit bleiben ohne Nacharbeit alle Türen in geschlossenem Zustand. Wer die Mühe nicht scheut, wird die Löcher im Konus der MAD-Sonde noch ganz aufbohren. Aus Eduards Ätzteilset Nr. 48515 für Italeris SH-60 Seahawk könnte der löchrige Konus alternativ entnommen werden.

An der rechten Strebe zwischen Frontverglasung und Einstiegstüre war ein Rückspiegel montiert, dieser wurde von Hasegawa vergessen und muss scratch gebaut werden.

Die Decals

Hasegawa - Hughes 500 MD ASW

Die Decals erlauben die Darstellung der S/N 390340D, einmal als Demonstrator bei der Paris Air Show und einmal mit Hoheitszeichen der ROC Navy (die Maschine wurde nach der Paris Air Show an die ROC Navy verkauft und 1983 definitiv aus dem amerikanischen Luftfahrzeug-Register gelöscht). Der sehr kleine Decalbogen ist matt und unscharf gedruckt, die weiße Farbe ist gegenüber den anderen Farben versetzt. Wartungshinweise sind keine gedruckt. Die vierstelligen weißen Bordnummern hätten ruhig auch noch mitgedruckt werden können, um (mit wenig Mehraufwand) noch wenigstens ein paar Einsatzmaschinen darstellen zu können.

Die Bauanleitung

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Hughes 500 MD ASW

 

Die Bauanleitung ist gewohnt übersichtlich. Farbcodes findet man keine. Es wurde auch nicht aller Text ins Englische übersetzt, was einem bei manchen Bauschritten etwas unsicher/misstrauisch werden lässt. Für die Anbringung der Decals und die Bemalung sind vier Ansichten pro Markierungsmöglichkeit gegeben.

Darstellbare Maschinen:
  • Hughes 500MD/ASW, N58351, Taiwan (ROC) Navy
  • Hughes 500MD/ASW, N58351, Paris Air Show 1979
Stärken:
  • Interessante Variante
  • Einfacher Zusammenbau, anfängertauglich
  • Gussqualität
Schwächen:
  • Dimensionen am Landegestell
  • Fehlende Notschwimmer und Rückspiegel
  • Detaillierung von Hauptrotorkopf und Interieur
  • Vorbildbedingt wenige Bemalungsoptionen
Anwendung:

Leicht

Fazit:

Den Grundbausatz der MD500 konnte Hasegawa mit einem einzigen neuen Spritzling ergänzen, die Arbeit hätte aber wesentlich besser ausfallen können. Die Recherche für die interessante ASW-Version wurde nicht konsequent genug ausgeführt, was in Fehlern wie Instrumentenbrett/Landegestell und fehlenden Teilen wie Spiegel/Notschwimmer resultierte. Der Kit an sich ist aus der Schachtel sehr einfach zu bauen, für den korrekten Umbau zum U-Bootbekämpfer muss aber mit sehr viel Zusatzaufwand gerechnet werden. Der Bausatz ist deshalb nur bedingt empfehlenswert.

Für eine bessere Darstellung der ASW-Variante ist der Kit von AVF Club demjenigen von Hasegawa/Academy vorzuziehen. AFV Club hat Ätzteile für Cockpit, Gurte, Torpedoaufhängung und Instrumentenpanel beigelegt sowie neue Plastikteile für Aufhängung, Instrumentenkonsole und ein korrektes Landegestell produziert.

Weitere Infos:

Referenzen:

Buch “LOACH! The Story of the H-6/Model 500 Helicopter” von Wayne Mutza, Schiffer Military History

Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 27. September 2017

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