Type 95 HA-GO Position(RT-Diorama - Nr. 35411)Produktinfo:
Besprechung:Zum Hintergrund
Nicht mehr fahrfähige Panzer wurden bereits im Zweiten Weltkrieg häufig eingegraben, um ihre Feuerkraft weiter nutzen zu können. Dies geschah auch mit japanischen Panzern, deren Panzerung zudem dem M4 Sherman unterlegen war, wie z.B. beim Type 95 Ha-Go (Gebaute Modelle auf Modellversium: Tank 1, Tank 2, Tank 3). Die im Modell vorliegende Situation, bei der man diesen japanischen Panzer als eine Art Bunker im Strandbereich gegen alliierte Landungsoperationen eingegraben hatte, ist gut getroffen und nicht nur von realistischer Wahrscheinlichkeit, da der amphibische „Vormarsch“ amerikanischer Truppen in der pazifischen Inselwelt fotografisch gut dokumentiert ist – Stichwort Inselspringen (siehe Anmerkungen). Jedenfalls hat sich der Designer Tom Theunissen von der Firma RT-Diorama so eine Situation vorgenommen und in ein 3D-gedrucktes Modell im Maßstab 1:35 umgesetzt. Die Druckteile
Einer stabilen Schachtel (mit den Maßen 185 x 135 x 50 mm) entnimmt man die in Luftpolsterfolie bestens verpackten 3D-gedruckten Teile, das Oberteil des eingegrabenen Panzers und den Turm. Auf letzterem Druckteil ist auch das Kanonenrohr ausgeformt, das man nicht bei der anstehenden Auslöseaktion übersehen sollte. Außerdem ist in der Schachtel ein Zettel mit den Sicherheits- und Verarbeitungshinweisen für die gedruckten Resinteile vorhanden. Dieser ist allerdings nur auf Englisch abgefasst, was im Zeitalter AI-generierter Übersetzungsprogramme nachvollziehbar erscheinen mag. Einige Piktogramme zeigen zumindest das Wichtigste an. Verarbeitung
Wie bei 3D-gedruckten Modellen üblich, ist die Vorbereitung der Teile aufwändiger als der Zusammenbau selbst. So muss das Material erst einmal dem Sonnenlicht ausgesetzt werden, damit das Material unter dem Einfluss der UV-Strahlen aushärtet (Curing the parts). Danach geht es mit einem scharfen Skalpell/Bastelmesser und einem Seitenschneider an das Loslösen der Teile von der Stützkonstruktion (Detaching Supports), was recht einfach zu erledigen ist, da - vom Kanonenrohr abgesehen - bei diesem Bausatz keine filigranen Konstruktionen zu beachten sind. Versäuberungsarbeiten fallen insbesondere an den Ansatzstellen der „Supports“ am Turm (Außenkanten) und den recht scharfen Ecken und Kanten der Sandsäcke an. Die Sicherheitshinweise beim Versäubern bitte beachten.
Das Modell
Gut getroffen ist die Form der Panzeroberwanne mit dem Turm, zeigt sie doch die charakteristischen Linien des Ha-Go, mit dem sich eine interessante Szene darstellen lässt. Allenfalls das Kanonenrohr könnte - je nach individuellem Anspruch - zu ersetzen sein, was durch die angeformte Aufnahme des Rohres nicht allzu schwierig sein dürfte. Für den Modellbauer ist noch interessant, dass die Kanten des Fahrzeugs mit Sandsäcken und Planen abgedeckt sind, so dass die problematischen Bereiche beim „Eingraben“ in ein Diorama bereits kaschiert sind: eine schöne Idee! Das Deckelbild mag als Anregung für die Bemalung des Panzers dienen, bei der allerdings aus meiner Sicht Eigeninitiative nicht schadet. Die Hoheitszeichen werden nicht mitgeliefert, darum muss man sich gegebenenfalls selbst kümmern. Hilfreich bei der optischen Gestaltung sind die angegebenen Referenzen, die u.a. über die Kennzeichnung japanischer Panzer informieren. Den Bausatz gibt es auch mit Dioramasockel (Beachhead defense, # RT35051), auf den ich allerdings verzichtete, da ich mich in der Thematik Dioramagestaltung und -bepflanzung in 1:35 üben möchte.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:3D-gedruckte Teile und Modelle sind kaum noch aus dem modellbauerischen Alltag wegzudenken, nicht nur zur Ergänzung oder zum Austausch, sondern immer häufiger auch als Bestandteil einzelner Bausätze, wo sie inzwischen oft fotogeätzte Teile ergänzen, wenn nicht gleich als eigenständiges Komplettmodell. In diesem Zusammenhang ist der Bausatz eine gute Möglichkeit, sich mit der Thematik vertraut zu machen. Überschaubarer Aufwand beim Auslösen und Zusammenbau der drei Teile macht den Bausatz durchaus für den Einstieg in Sachen 3D-gedruckte Modelle geeignet. Außerdem lässt sich damit bei geringer Eigenleistung eine realistische pazifische Szene gestalten, die mit Figuren von Dragon, Master Box oder Miniart belebt werden kann. Bei Beachtung der Sicherheitshinweise erwartet uns ein problemloser Bau des Modells. Weitere Infos:Referenzen:
In allen Fragen japanischer Panzer und Fahrzeuge des Zweiten Weltkrieges immer hilfreich:
(beide 7.5.2025) Anmerkungen: Vorbildfotos finden Interessierte z.B. unter:
(beide 7.5.2025) Diese Besprechung stammt von Thomas Ehrensperger - 02. Juni 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |