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Messerschmitt Bf 109 G-10

Erich Hartmann, JG 52, April 1945

von Hans Peter Tschanz (1:32 Revell)

Es handelt sich hier um eine Messerschmitt Bf 109 G-10 Erla mit „Gallandhaube“, W.Nr: 491446, vermutlich die letzte Maschine, die Major Erich Hartmann noch für die Luftwaffe des Deutschen Reiches gesteuert hat - im April 1945.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Die Messerschmitt Bf 109 G-10 wurde ab Mitte 1944 als Übergang von der Bf 109 G-6 zur K-Serie eingeführt. Da die Bf 109 K noch nicht produktionsreif war, modifizierte man die Zelle der Messerschmitt 109 G-6 für den Einbau des DB 605 D, um die kontinuierliche Massenproduktion für das „Jägernotprogramm“ sicherzustellen. Federführend waren die Erla-Maschinenwerke GmbH in Leipzig, welche diese Version ab September 1944 auslieferte.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Mit der Messerschmitt Bf 109 G-10 sollten alle vorangegangenen Änderungen der G-Serie in ein Flugzeug vereint und die Flugleistungen verbessert werden. Der DB 605 D-Motor mit großem Lader und die MG 131 wurden erstmals mit einer aufgeweiteten Motorhaube ohne Beulen verkleidet. Es kamen grössere Öl- und Wasserkühler zum Einbau. Der Antennenmast entfiel bei den meisten Flugzeugen. Bis auf geringe Modifikationen blieben Flächen und Höhenruder unverändert. Um dem gestiegenen Startgewicht gerecht zu werden, erhielten die Flugzeuge breitere Fahrwerksräder und deswegen erstmals langgezogene „Beulen“ auf den Flügeloberseiten.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Messerschmitt Bf 109 G-10

Der lange Sporn war einziehbar. Hinter dem Pilotensitz war der MW-50 Behälter eingebaut. Die Methanol-Wasser-Einspritzung war bis zur Volldruckhöhe (6.800 m) für 10 Minuten einsetzbar. Die in den Kompressor eingespritzte Mischung ermöglichte einen höheren Ladedruck. Zur Leistungssteigerung oberhalb 8.000 Meter war die GM-1 Anlage zuschaltbar. Als Treibstoff war C3 mit 96 Oktan erforderlich. Der 118 Liter-Tank der MW-50-Anlage konnte auch als zusätzlicher Treibstoffbehälter genutzt werden.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Die Messerschmitt Bf 109 G-10 wurde mit dem größeren, aus Holz gefertigten Seitenleitwerk gebaut. Die Messerschmitt waren für die Verwendung eines 300 Liter-Zusatztanks und den Abwurf von Bomben eingerichtet.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Messerschmitt Bf 109 G-10

Die Messerschmitt Bf 109 G-10 der Erla Werke unterschied sich in einigen Details von den Flugzeugen der Werke in Regensburg, Wiener Neustadt und dem Diana-Werk Tisnov in Böhmen. Dies betraf hauptsächlich die Motorverkleidung, den Übergang zu den Rumpf-Seitenwänden im Bereich des Cockpits und die Form des Ölkühlers.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Alle Flugzeuge wurden mit der 20 mm-Motorkanone MG 151/20 ausgestattet. Bei den in geringen Stückzahlen von WNF und dem Diana-Werk produzierten Messerschmitt Bf 109 G-10/U4 kam die 30 mm-Motorkanone MK 108 und das kurze Spornrad zum Einbau. Daneben wurde noch die Messerschmitt Bf 109 G-10/R6 mit zwei MG 151/20 in Gondeln unter den Tragflächen gefertigt.

Die Messerschmitt Bf 109 G-10 war die schnellste Ausführung der „Gustav“-Reihe. Bis April 1945 wurden rund 2.000 Messerschmitt Bf 109 G-10 aller Ausführungen an die Jagdverbände der Luftwaffe ausgeliefert.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Technische Daten:

  • Länge: 8,95 m
  • Spannweite: 9,97 m
  • Flügelfläche: 16,04 qm
  • Höhe: 2.60 m
  • Leergewicht: 2.290 kg
  • Startgewicht: 3.280 kg
  • Triebwerk: Daimler-Benz DB 605 DC / DB 605 DM
  • Startleistung: 1.435 PS
  • Sondernotleistung (MW-50): 1.800 PS
  • Höchstgeschwindigkeit mit MW-50: 695 km/h in 6.300 m Höhe
  • Steigzeit auf 3.000 m Höhe: 2:54 min
  • Gipfelhöhe: 12.500 m
  • Reichweite: 560 km
  • Elektrische Ausrüstung: FuG 25a, FuG 16ZY
  • Bewaffnung: Motorkanone MG 151/20 mit 200 Schuss, 2 x MG 131, 13 mm, je 300 Schuss

Messerschmitt Bf 109 G-10

Das Modell

Der Bausatz 04888 von Revell wird vielfach für Passform, gute Detaillierung und hohe Fertigungsqualität gelobt - dem kann ich mich nur anschließen: Spachtelmasse bzw. Putty habe ich keinen benötigt. Zwei kleine Fehler könnte man erwähnen:

Der erste, der Rumpf ist in Halbschalenweise zusammengebaut und so gibt es unten an der Flügelhinterkannte bis zum Spornrad eine kleine Spalte sowie oben am Ende der Kabine bis zum Seitenruder. Und wenn man es genau nehmen will ist oben die Linie um 11mm nach rechts versetzt. Aber das spielt bei diesem Massstab keine Rolle.

Der zweite Fehler: die Markierung auf der Landeklappe wird am Teil falsch angegeben, sie ist nicht auf der Landeklappe sondern auf der Landeklappe Achse damit der Pilot vom Cockpit aus sieht wieviel die Landeklappen ausgefahren sind.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Wie die Schachtel zeigt, wird genau diese Maschine von Major Hartmann durch Decals und Anleitung ermöglicht. Man könnte auch eine andere G-10 vom JG300 damit realisieren, außerdem bleiben Alternativteile für Leitwerk, Räder, Bewaffnung usw. übrig.

Ich habe Gurte von Eduard dem Pilotensitz beigefügt. Und sollte, wie hier, ein Pitotrohr vorhanden sein, verwende ich die Kanülen von Spritzen, die mein Hausarzt mir mit einem Lächeln überläßt.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Um sämtliche vertiefte Linien und Öffnungen hervorzuheben („Washing“) benütze ich ein Gemisch von Wasser, Wasserfarbe und ein paar Tropfen Spülmittel, dadurch ergibt es ein Kapillareffekt. Nachher lasse ich es immer 24 Stunden trocknen und nach dieser Zeit wird mit einem leicht feuchten Wattestäbchen die überstehende Farbe in Flugrichtung weggewischt und somit ergibt es auch noch eine Patina und nachher wird mit Lack fixiert.

Aber so hat jeder seine eigene Maltechnik. Ich verwende verschiedene Farben: Revell, Humbrol, Tamiya und Gunze.

Hans Peter Tschanz,
http://www.flieger-hanspeter.ch/

Publiziert am 30. November 2023

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