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Mirage 2000C

(Modelsvit - Nr. 72073)

Modelsvit - Mirage 2000C

Produktinfo:

Hersteller:Modelsvit
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:72073 - Mirage 2000C
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2021
Preis:ca. 35 €
Inhalt:
  • 8 Rahmen mit grauen Kunststoffteilen
  • 1 Rahmen mit Klarsichtteilen
  • 1 Platine mit Ätzteilen
  • 1 Bogen Maskierfolie
  • Sheetmaterial mit HUD-Scheiben
  • Decalbogen für 5 Maschinen

Besprechung:

Die ersten Studien zum ACF (Avion de Combat Futur) begannen schon früh in den 1970er Jahren, nachdem das anglo-französische Konzept eines Schwenkflüglers aus Kostengründen verworfen wurde. Dassault hatte seinerzeit die Mirage G.8 ins Rennen geworfen, jedoch erwies sich das Konzept als zu anspruchsvoll bzw. für die anvisierten Aufgaben als nicht geeignet und vor allem zu teuer. Man verabschiedete sich von dem Konzept der variablen Flügelgeometrie und kehrte zum Deltaflügel zurück, die Mirage Delta war geboren. 1976 wurden die Mittel zur Entwicklung freigegeben und am 10.März 1978 hob die Mirage 2000-01 zu ihrem Erstflug ab. Es folgten 6 weitere Prototypen datunter je 2000-B im Jahr 1980 und zwei -N 1983. die indienststellung bei der Armée de lAir erlogte 1984 beim 2ème Escadre de Chasse in Dijon. Ab 1988 erhielt auch das 5éme EC in Orange seine ersten Maschinen, gefolgt vom 12éme EC in Cambrai 1992. Die Grundversion wurde stetig weiterentwickelt, es gab nicht weniger als 5 verschiendene Standards. Die frühen Mirage 2000C waren mit einem Doppler-Radar (RDM) ausgestattet welches ausschliesslich für die Luftverteidigung ausgelegt war (deswegen auch die Bezeichnung Mirage 2000DA für Defénse Aeriènne). Ab Nummer 37 kam das RDI Radar zum Einsatz welches auch Luft-Boden-Einsätze ermöglichte. Die mit dem RDM/RDI ausgestatteten Mirage 2000C sind inzwischen außer Dienst gestellt worden, nicht zuletzt deswegen weil die Lebensdauer der Matra Super R530 Raketen erschöpft war.  

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Mirage 2000C

 

Die Wartezeit für ein zeitgemäßes Modell der Mirage 2000 Familie im Maßstab 1:72 betrug ungelogen mehrere Jahrzehnte. Die Bausätze von Heller gehen bis in die Anfangszeit des Flugzeugtyps zurück und Italeri hat inzwischen auch 30 Jahre auf dem Buckel. Höchste zeit ist hier dann wohl die Untertreibung des Jahres! Umso erfreulicher das man sich bei Modelsvit dieses Themas angenommen hat, war man doch von dort bisher hervorragend detaillierte und auch sehr gut ausgestattete Bausätze gewohnt. Und wir werden auch dieses mal nicht enttäuscht. Über 160 Einzelteile, verteilt auf 8 Spritzlinge, ein Bogen mit Ätzteilen, Masken und ein üppiger Decalbogen lassen kaum Wünsche offen. Feine versenkte Gravuren dezente Nietenreihen und Schnellverschlüsse und Details so weit das Auge reicht. Alleine im Cockpit werden knapp 30 Bauteile benötigt, Instrumente, Seitenkonsolen und Sitzgurte werden mit Ätzteilen versehen, hinzu kommen noch eine ganze Reihe von Decals. Die Cockpitwanne bildet gleichzeitig einen Teil des Bugradschachtes, auch hier Details ohne Ende wie man es selten an einem Spritzgussbauteil sieht, geschweige denn auch noch in 1:72. Die Cockpithaube liegt sowohl einteilig geschlossen wie auch zweiteilig für eine geöffnete Darstellung bei.

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Die Hauptfahrwerksschächt stehen dem in nichts nach, kein Vergleich zu dem was bisher so geboten wurde, in der Regel waren die Radschächte nämlich gar nicht erst offen baubar. Der Bausatz ist ein Stück weit modular aufgebaut um die unterschiedlichen Versionen besser umsetzen zu können. Separate Lufteinläufe, getrennte Seitenleitwerke und Außenlasten an eigenen Spritzlingen sind ein Hinweis auf kommende Versionen. Die 2000-5F Version ist schon erhältlich, die zweisitzigen Versionen sind in Planung bzw. angekündigt. Auch kleine Unterschiede wie Sensoren oder Antennen wurden berücksichtigt. Man muss sich also schon zu Beginn entscheiden welche der möglichen Markierungsoptionen es den am Ende werden soll.  

Bei den Außenlasten ist einiges vorhanden, jedoch nicht alles kann bei dieser frühen "C" Version verwendet werden. Die mit dem RDM/RDI Radar ausgerüsteten Maschinen konnten z.B. keine MICA Raketen tragen, allerdings wenn man es mit dem Cockpit nicht so genau nimmt kann man diese an den griechischen und indischen Maschinen verwenden, ein Teil deren Flotten wurden auf den -5F Standard umgerüstet. Die großen 1700Liter Flügeltanks gingen ausschliesslich in den Export, sind also nicht für die beiden französischen Maschinen zu gebrauchen.  

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Der Decalbogen ist sehr umfangreich gestaltet und erlaubt nicht weniger als fünf mögliche Markierungen, drei französische und jeweils eine griechische und indische Maschine. Bis auf Option B tragen alle das Standard-Farbschema aus zwei Grautönen. Der Druck ist augenscheinlich von sehr guter Qualität, selbst kleinste Schriftzüge lassen sich als solche erkennen. Erfreulicherweise ist auch keinerlei Versatz zu erkennen. Man wird eine Weile mit dem Aufbringen beschäftigt sein, es dürften weit über 200, zum Teil winzige Decals auf dem Bogen vorhanden sein, das meiste davon sind Wartungshinweise. Die Bauanleitung ist sehr modern mit aussagekräftigen und sehr detaillierten CAD Zeichnungen versehen. Farbangaben sind reichlich vorhanden, man bezieht sich wie gewohnt auf die Programme von Gunze und AK. Mit den Angaben zur Option 3 bin ich nicht ganz d`accord, das CEAM ist meines Wissens nach in Mont-de-Marsan ansässig und nicht in Cambrai.

Weitere Bilder

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Darstellbare Maschinen:
  • Mirage 2000C RDI S4, #59, 5-OB, Escadron de Chasse 2/5 "Île de France" BA115 Orange & Al Ahsa / Saudi Arabien, Armée de l'Air 1990
  • Mirage 2000C RDI S4, #74, 5-OP, Escadron de Chasse 2/5 "Île de France" BA115 Orange & Al Ahsa / Saudi Arabien, Armée de l'Air 1991
  • Mirage 2000C RDI S4, #80, 330-AS, Escadron de Chasse 05/330 "Côte d'Argent", BA118 Mont-de-Marsan,  Armée de l'Air 1993
  • Mirage 2000H, KF123, 7th Sqn. Indische Luftwaffe, Gwalior-Maharajpur, Dezember 2012
  • Mirage 2000 EG, #226, 332 MPK, 114PM, Griechische Luftwaffe, Tanagra, November 2014
Stärken:
  • Zeitgemäße Werkzeugform
  • Sehr gute Detaillierung
  • Umfangreiche Ausstattung 
  • 5 Markierungsoptionen
  • Komplette Zuladung
Schwächen:
  • Verfügbarkeit
  • Der Austattung entsprechend etwas teurer
Anwendung:
  • Aufgrund der vielen Teile und des bisweilen komplexen Aufbaus nur für erfahrene Modellbauer empfehlenswert.

Fazit:

Das war längst überfällig! Die bisherigen Bausätze von Heller und Italeri (bzw. später auch als Rebox von Revell) waren alles andere als perfekt. Der Bausatz von Modelsvit hat zumindest auf den ersten Blick das Zeug dazu. Wenn er sich jetzt noch problemlos zusammnbauen lässt steht der "Perfektion" kaum was entgegen. 35 Euro sind sicherlich kein Schnäppchenpreis, aber preiswert ist der Bausatz trotzdem!

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 21. August 2023

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