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German Sturmgeschütz III Ausf. G

(Trumpeter - Nr. 7260)

Trumpeter - German Sturmgeschütz III Ausf. G

Produktinfo:

Hersteller:Trumpeter
Sparte:Militärfahrzeuge bis 1945
Katalog Nummer:7260 - German Sturmgeschütz III Ausf. G
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Preis:ca. 12 €
Inhalt:
  • 4 Spritzlinge aus grauem Plastik (Spritzling A ist doppelt vorhanden)
  • Unterwanne
  • Vinylketten
  • Decals

Besprechung:

Diese Besprechung fällt mir nicht so ganz leicht, liegt doch bei diesem neuen Sturmgeschützbausatz von Trumpeter Licht und Schatten nah beieinander. Aber gleich vorweg: Das Licht überwiegt letztendlich doch! Zuerst ganz nüchtern zum Inhalt: Alle Bauteile sind sehr fein detailliert und sauber gespritzt. Der Spritzling A ist zwei Mal vorhanden und enthält die Teile für das fein detaillierte Laufwerk, die nur noch an die im Ganzen gegossene Unterwanne montiert werden müssen. Spritzling F enthält die Oberwanne mit angegossenen Bordwerkzeugen, zwei unterschiedlichen Auspuffvarianten, einem „Dach" und alternative Stützrollen. Spritzling G enthält die „ Dächer" für zwei weitere Varianten, ein paar Kleinteile und wie schon beim Bausatz der Ausf. F sieben unterschiedliche Kanonen (die Restekiste wird also mal wieder gut bedient). Alle Kanonen sind bereits aufgebohrt. Die schwarzen Vinylketten sind gratfrei und fein detailliert, lassen sich jedoch leider nicht mit Kunststoffkleber verkleben. Der kleine Decalbogen enthält Balkenkreuze und Kennungen für zwei unterschiedliche Versionen.

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So, der Inhalt an Teilen kann also sowohl was die Qualität der einzelnen Teile als auch was den Umfang angeht sehr wohl überzeugen. Aber wie ja von Trumpeter leider nicht anders zu erwarten war, sitzt der Mangel in der Bauanleitung. Der Faltplan ist zwar übersichtlich und logisch aufgebaut (neun Bauabschnitte und zwei Bemalungsvorschläge), aber neben den asiatischen Schriftzeichen wird nur noch Englisch geschrieben. Zu den beiden Bemal- und Decaloptionen werden wie üblich keine weiteren Angaben gemacht, was auch für die einzelnen Bauvarianten gilt. Und bei den einzelnen Bauvarianten erkenne ich das größte Problem. Wer hier ein einigermaßen historisch korrektes Modell bauen will, sollte vor dem Zusammenbau viel Recherchearbeit erledigen. Auf der Vorderseite der Verpackung ist ein StuG zu sehen mit eckiger geschweißter Rohrwiegepanzerung und ohne Stahlabweiser vor der Kommandantenkuppel. Durchaus stimmig. Die Bauanleitung gibt allerdings die Montage der Kanone mit gegossener „Saukopfblende" vor (ab November 1943 eingeführt). Wer sich für die Saukopfblende entscheidet, sollte jedoch das Bauteil F9 durch das Bauteil G6 mit Stahlabweiser vor der Kommandantenkuppel ersetzen, wobei jedoch noch die sich seitlich öffnenden Lucken geändert werden müssten, in sich nach vorne und hinten öffnende (Oktober 1943 eingeführt und spätestens ab Februar 1944 Standard). Dann ist die Verwendung eines üblichen MG-Schildes (G8) möglich. Ab April 1944 wurde ein Rundumfeuer-MG eingeführt, wer dieses verarbeiten will sollte als Dach das Teil G1 verwenden, sowie die Teile G3 und G15. Wenigstens eine dieser MG-Varianten wäre bei einer späten Ausführung mit Saukopfblende und Stahlstützrollen sinnvoll. Trumpeter schlägt die Montage von Stützrollen ohne Gummibereifung vor. Die Auswahl der dann verwendeten Kanone muss auch überdacht werden - hier ist jedoch vieles möglich.

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Weiterhin gibt Trumpeter mit den Teilen G4 und G2 die geschraubte Zusatzpanzerung an der Wanne an. Ich konnte bei meinen Recherchen keine Fahrzeuge mit Saukopfblende und dieser Panzerung finden! Auch die Rohrzurrung wurde erst bei späten Ausführungen (Juli 1944) eingeführt, was bei Verwendung ein Dach mit Stahlabweiser erfordert. Die Halterungen für die seitlichen Kettenschürzen sind zwar an der Wannenoberseite angedeutet, aber die kompletten Halterungen sowie die Schürzen liegen leider nicht bei. Auch diese wurden ja bei späten Versionen sehr häufig eingesetzt.

Sinnvolle Kombinationen:

  • Verpackungsversion: Frühe Version: Dach: F9; Rohrwiegepanzerung F10 + Kanone G21; Stützrollen: A12; MG Schild: G8; MG G15. Zusatzpanzerung (G2 + G4) möglich; Rohrzurrung F3 besser weglassen.
  • Mittlere Version: Dach: G6 (Luken abändern oder verdecken); Saukopfblende G12 + Kanone: G17; Stützrollen: A12; MG Schild: G8; MG G15; Zusatzpanzerung und Rohrzurrung besser weglassen.
  • Späte Version: Diese kommt der in der Bauanleitung am nächsten. Dach: G1; Saukopfblende: G 12 + Kanone: G17; Sahlstützrollen F10; MG Schild G3; MG G15; Keine Zusatzpanzerung (G2+G4); Rohrzurrung F3 anbringen; Auspuffteil F8 durch F6 ersetzen.
Bei allen Versionen sollte das Bauteil G11 auf die Kommandantenkuppel gesetzt werden!

Stärken:
  • Sehr sauber gespritzte und fein detaillierte Bauteile
  • Viel Material für die Restekiste
  • Bei Eigenrecherche mit gutem Referenzmaterial sind viele Versionen des StuG III G zu bauen.
Schwächen:
  • Fehlende Angaben zu Einheiten und Versionen sowie zum historischen Original
  • Widersprüchliche Angaben in der Bauanleitung, was beim Bau so wie Trumpeter ihn vorgibt ein wohl eher seltenes „Hybrid-StuG" entstehen lässt.
  • Luken nur geschlossen darstellbar.

Fazit:

Wer etwas Recherchearbeit und ggf. ein wenig zusätzliche Detailarbeiten nicht scheut, erhält hier ein ausgezeichnetes Modell. Der Inhalt des Kartons bietet dem ambitionierten Modellbauer mit Referenzmaterial zum StuG III wesentlich mehr als Trumpeter vorgibt! Aber wir werden uns wohl noch auf weitere StuG III Varianten aus diesem Hause freuen können.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • Sturmgeschütze/ Entwicklung und Fertigung der sPak, Walter J. Spielberger, Motorbuch Verlag spezial. (Bilder, Entwicklungsgeschichte, Risszeichnungen)
  • Die Deutschen Sturmgeschütze 1935- 1945, Wolfgang Fleischer, Dörfler Verlag (für die Bilder )

Diese Besprechung stammt von Jan Thurau - 21. Dezember 2010

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