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Leopard 2A4M CAN

(HobbyBoss - Nr. 83867)

HobbyBoss - Leopard 2A4M CAN

Produktinfo:

Hersteller:HobbyBoss
Sparte:Militärfahrzeuge Modern
Katalog Nummer:83867 - Leopard 2A4M CAN
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Februar 2016
Preis:ca. 40-45 euro;
Inhalt:
  • 9 Spritzlinge in Grün, davon 3 doppelt
  • 4 einzelne große Teile in Grün
  • 22 Spritzlinge für die Kettenglieder in Schwarz
  • 1 klarer Spritzling
  • 2 Spritzlinge mit Polycaps
  • 2 Ätzteilplatinen
  • Kupferdraht
  • 1 Decalbogen für 2 Fahrzeuge
  • 1 Decalbogen zur Darstellung der Klettbänder
  • 12-seitiger Bauplan in Heftform
  • Bemalungsfaltblatt für ein Fahrzeug
  • gesamt ca. 960 Teile

Besprechung:

HobbyBoss - Leopard 2A4M CAN

Als 2005 der erste Leopard 2 von Hobbyboss angekündigt war, freuten sich die Freunde dieses Kampfpanzers. Bis dato gab es nur „problematische“ Bausätze oder den fast doppelt so teuren von Tamiya. Es machte sich schnell Ernüchterung breit, denn auch die Hobbyboss-Leoparden hatten ihre Mängel und das Tamiya-Modell war weiterhin „das beste“. Trotzdem hielt sich der HB tapfer und es kamen sieben weitere Versionen auf den Markt. Ende 2015 wurde der canadische A4M mit „new tool“ angekündigt, also aus neuen Formen. Bei ersten Besprechungen kamen die Anmerkungen, die Mängel wären beseitigt. Aber ein Problem sind weiterhin die Rippen am Heck. Auf die Unterschiede gehe ich später im Vergleich ein. Ich wunderte mich, wie viele Teile doch von den alten Formen übernommen wurden.

HobbyBoss - Leopard 2A4M CAN

Es erwartet uns ein stabiler Karton, der so groß gewählt ist, dass die Spritzlinge noch etwas Platz haben. Da die Spritzlinge auch noch einzeln verpackt sind, ist Bruch eigentlich auszuschließen, die „Slat-Armor“ ist noch mit Polsterfolie umwickelt. Wie bei HB üblich, haben die großen Teile ein eigenes Fach. Mit etwa 250 Teilen ist das Modell eigentlich nicht kompliziert. Als Zugabe gibt es nun die Einzelgliederkette von Trumpeter. Jedes Kettenglied besteht aus vier Teilen. Die Kette, Artikel- Nr. 02039, kam etwa 2009 auf den Markt und umfasst schon über 700 Teile.

Spritzling Track, 22xSpritzling A (2x)Leopard 2A4M CANSpritzling BSpritzling C Spritzling DSpritzling E, 2x
Leopard 2A4M CANSpritzling G Spritzling L (2x)Leopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CAN
Leopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CAN

Spritzling Track, 22x

Spritzling Track, 22x 

Die Teile sind hervorragend wiedergegeben. Formenversatz oder Gusshaut ist mir nicht aufgefallen. Letzteres eher an den Bohrungen der Laufrollen. Auswerfermarker sind gut platziert. Schlecht platzierte Angüsse habe ich nur am Periskop festgestellt. Der Bausatz ist gut detailliert. Perfektionisten würden durchaus einige angegossene Griffe durch Draht ersetzen. Die Schweißnähte sind angedeutet. An den Verstärkungen des Wannenbodens erscheinen mir die zu grob, an der Oberwanne sind sie gelungen, aber am Turm als diese schwer zu erkennen. Die Winkelspiegel sind nun nicht mehr in vorgestanzter Folie, sondern in klarem Kunststoff gegossen. Die Linsen der Frontscheinwerfer und die Blinker ebenfalls, aber die Heckbeleuchtung nicht. Dachluken und die Fahrerluke sind zu öffnen. Die Nebelbecher sind wie immer mit Halterung als Einheit gegossen und stehen alle in eine Richtung. Im Original ist jeder in einem anderen Winkel versetzt. Dies fällt aber hinter der Panzerung nicht so sehr auf. Nun könnte man argumentieren, wenn schon ein Bausatz mit Ätzteilen, dann auch mit Kettchen an den Nebelbecherdeckeln. Hobbyboss verzichtet erstmals auf die Lüftergitter als Ätzteil. Diese sind nun schon hervorragend gegossen wiedergegeben. Die Plane auf der Kanonenblende war bisher beim Hobbyboss A4 als Gummiteil. Jetzt ist sie im Turm gegossen. Dadurch lässt sich die Kanone aber nur minimal bewegen.

Leopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CAN
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Leopard 2A4M CAN

 

Hobbyboss und Meng (A7) haben als einzige Firmen darauf geachtet, dass der Rauchabsauger an der Kanone aus „so einem Kunststoffzeugs“ ist und eine raue Oberfläche hat. Scheint mir hier etwas grob geworden, aber immerhin hat man daran gedacht. Die Antirutschbeläge sind im Gegensatz zu den anderen Hobbyboss-Leopard (außer deren A4), wo sie die Dicke von Panzerplatten hatten, gut gelungen. Auch ein Manko der älteren Bausätze, der fehlende innere Schraubenkranz, ist nun behoben. Und das, obwohl die Spritzlinge identisch sind, sogar noch die gleiche Nummer haben. Es wurde also nur das Antriebsrad geändert und auch gleich verbreitert, damit die neue Kette passt. Das war es auch mit „positiv“.

Der „Schritt zurück“ wiegt ebenso schwer. Als erstes die fehlende Klappe an der linken Seite. Nun kann man argumentieren „die sieht ja keiner hinter der Panzerung“. Aber warum ist dann dieser runde Verschluss vorhanden, den auch keiner sehen würde? Und warum wurde die Bugplatte detailliert, die sieht unter der Zusatzpanzerung auch keiner. Der Gummibalg um die Kanone war auch schon mal schöner und faltiger. Okay, ich weiß, den sieht man später ja kaum.

Zum Schluss das Thema Heckgrill. Hier hat Hobbyboss den Fehler von damals wiederholt und eine Lamelle zu viel eingebaut. Dabei gab es bei den früheren Hobbyboss-Leos den Spritzling M mit dem richtigen Heck, manchmal war auch noch das falsche im Spritzling B vorhanden. Aber dieses Manko lässt sich verschmerzen. Mir war es auch erst aufgefallen, als die Diskussion bei diesem A4M kam. Und bei dem kiemenähnlichen Gitter an den Seiten ist nun eine Lamelle weniger als sonst.

Leopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CAN

Leopard 2A4M CAN

 

Während des Baues wird nicht auf farbliche Details hingewiesen. Da ist man allein auf das „Marking+Painting“-Blatt angewiesen, welches eine 5-Seiten-Ansicht zeigt. Die Farbempfehlungen beziehen sich auf fünf Hersteller. Die Decals sind gut wiedergegeben und beinhalten zwei vorgegebene Nummernschilder und eines mit wählbaren Ziffern. Etwas übertrieben aber sinnvoller „Farbtupfer“ auf dem grünen Lack sind die angedeuteten 500 Klettstreifen vom Bogen B. Die erscheinen mir aber zu glänzend. An diese wurden im Afghanisten-Einsatz die Barracuda-Matten geklettet.

 

Leopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CAN

Leopard 2A4M CAN

 

Der Bauplan mit seinen 13 Baustufen ist zwar übersichtlich, jedoch manchmal schlecht zu deuten. So ergibt sich der Sitz der Zusatzpanzerungselemente am Fahrwerk erst durch Ausprobieren. Da wären Fixierungen mit Stiften und Löchern sinnvoll gewesen. Auch bei der Anbringung der Stützrollen kam ich ins Zweifeln und verglich mit anderen Leo 2. Die Stützrollen sind bei A4 und ab A5 anderes angeordnet, wurde mir von Fachleuten gesagt. Hier sind also noch die Löcher von der alten A4-Wanne sowie zusätzlich vom neuen A4 und man hat nun sechs Befestigungsmöglichkeiten für vier Rollen.

Die Montage der Ätzteil-Fußtritte A2+4 gefiel mir nach Vorgabe auch nicht, ich klebte erst die Winkel an die Panzerung. Beim Verkleben der Kanonenblende (Teil C26 und C3) musste ich diie breite Fuge verspachteln. Dagegen war der zusätzliche Sheet-Streifen zum Aufdicken von Teil D22 zwischen Turm und Panzerung noch das kleinere Übel. Genaues Biegen ist wichtig beim Ätzteil B3 und B4. Bei den alten A5/A6 Bausätzen waren alle Biegekanten angedeutet. Diesmal nur eine. Falls man ungenau arbeitet, sind dann diese Gitter beim Anbau von den Teilen E20 im Weg. Früher waren diese Stellen ausgekrappt.

Auch beim Anbau der Slat-Armor ging ich einen anderen Weg und klebte die untere Reihe erst an die Kettenschürzen. Die Ätzteil-Befestigungen (A18) für die Abschleppseile sind am Modell falsch. Das Original ist U-förmig mit einem Bolzen. Beim Modell soll man nun das Seil mit diesen Ösen befestigen. Man bekommt es aber so zum Lackieren nicht mehr weg. Ich werde das wohl nochmal ändern. Den Sitz der Ätzteil-Halterungen A3 habe ich auch erst beim Vergleich mit einem Originalfoto verstanden.

Wenn das Modell nun fertig ist, bleibt die Frage nach den „unused parts“. Die stehen bei Hobbyboss meistens in der Teileübersicht. Aber auch hier bleiben Teile übrig. Fahrwerksteile von dem doppelten Spritzling L ist man ja gewohnt. Aber wo nun der übrige Griff D33 hingehört, oder ob er Reserve war, bleibt rätselhaft. Bei den Ätzteilen waren wohl je zwei Teile A14, A15 und A16 Reserve, aber für die Teile A10 und A13 habe ich keine Verwendung gefunden.

Leopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANZusatzpanzerung an WannenseitenSpalt an BlendeLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CAN
Leopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANAngüsse am PERILeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CANLeopard 2A4M CAN

Leopard 2A4M CAN

 

Zum Schluss noch etwas zu der Kette. Wie schon erwähnt handelt es sich um die Einzelgliederkette von Trumpeter. Trumpeter und Hobbyboss arbeiten ja zusammen. Als die Kette auf den Markt kam, gab es schon die Hobbyboss-Leoparden. Aber speziell für diese waren sie wohl nicht gemacht. Denn dessen Antriebsrad ist zu schmal. Wohl deshalb wurde das Antriebsrad nun auch verbreitert. Die Kettenmontage ist ein Geduldsspiel. Ich benötigte je Spritzling (8 Glieder) etwa 20 Minuten. Man sollte schon auf gutes Versäubern achten, sonst könnten die Glieder klemmen. Die Mittelverbinder bereiten mir Sorgen. Einige zerbrachen beim Zusammenklicken. Gut, dass einige Teile in Reserve sind. Aber es macht kaum Sinn, eine hochdetaillierte Kette hinter den Schürzen zu verbauen, wo es keiner sieht. Laut Bauplan kann man einige Glieder zusammen auf die Endverbinder stecken, wenn sie noch am Spritzling sind. Mir gelang es nie, entweder die Stifte der Kette standen nicht richtig oder die Endverbinder gingen zu schwer drauf. Also Endverbinder vom Spritzling und einzeln draufstecken. Dann kann man sie gleich so herum draufstecken, dass der Anguss auf der Innenseite ist, dann hat man sich dieses Versäubern gespart. Schade, ich merkte erst nach dem Verkleben, dass das neue Antriebsrad breiter ist. Sonst hätte ich es schmaler gemacht und wieder eine Gummikette aufgezogen, denn so schlecht waren die auch nicht. 

HobbyBoss - Leopard 2A4M CAN

HobbyBoss - Leopard 2A4M CAN

HobbyBoss - Leopard 2A4M CAN

HobbyBoss - Leopard 2A4M CAN

Zerbrochene Mittelverbinder
Zerbrochene Mittelverbinder

HobbyBoss - Leopard 2A4M CAN

HobbyBoss - Leopard 2A4M CAN

Darstellbare Maschinen:

Ein nicht näher zugeordnetes Fahrzeug im Dienst der kanadischen Armee, wahrscheinlich in Afghanistan.

Stärken:
  • Eigentlich gut detailliert
  • Einzelgliederkette, sicherlich als Vorteil. Mir persönlich eher als Nachteil bei diesem System.
  • Fehler früherer Modelle behoben
Schwächen:
  • Teilweise undeutlicher Bauplan
  • Bausatz mit neuen Fehlern
Anwendung:

Sehr anspruchsvoll, zumindest mit der Kette

Fazit:

Ein Bausatz mit Licht und Schatten. Einige Fehler der alten Hobbyboss-Leoparden wurden geändert, aber auch einige neue gemacht. Zwar hat sich die Qualität gebessert, aber meiner Meinung nach für „new tool“ zu wenig. Wenn man bedenkt, dass es die alten schon für um die 20€ gibt und die auch als Neuheit nie viel teurer waren, muss ich mich fragen, ob durch Zugabe der Trumpeter-Kette der Preis gerechtfertigt ist. Wobei selbst 45€ bei den Neuheiten zur Zeit ein Schnäppchen ist.

Eigentlich ein interessanter Bausatz eines aktuellen Leopard-Panzers. Da nun viele Nationen ihre alten A4 „updaten“ bleibt die Hoffnung auf weitere Versionen und die Hoffnung auf noch weniger Fehler bei Hobbyboss.

Diese Besprechung stammt von Diethelm Berlage - 14. Februar 2017

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